SteamWorld Dig – Ein steampunkiges Metroidvania mit Robotern

Als ich damals alles an Zelda weggezockt hatte, was mein 3DS so hergab, war ich mal wieder auf der Suche nach einem neuen Abenteuer. Hierbei stieß ich im Nintendo eShop auf SteamWorld Dig, einem farbenfrohen, cartoonigen Game in dem ein Roboter die scheinbar die Hauptrolle spielt. Das Setting sah vielversprechend aus und die Welt mit ihren vielen bunten und schrullig anmutenden Charakteren wirkte sehr ansprechend auf mich. Da das Game zu einem Preis von rund fünf Euro im eShop stand, überlegte ich nicht lange und ließ die kleine Download-Tasche tanzen.

Zum Spiel

Unser Protagonist Rusty, ist ein cowboyartiger Roboter, der eine Mine geerbt hat. Diese befindet sich inmitten einer kleinen Stadt in der Wüste und birgt viele seltene Metalle und Diamanten. Rusty beschließt, die Mine zu erkunden und ihre Rohstoffe zu bergen. Dabei muss er jedoch feststellen, dass er nicht der einzige ist, der versucht, die seltenen Erden zu fördern. Gegnerische Gruppen von Unholden machen sich an seiner Miene zu schaffen uns stehlen die wichtigen Rohstoffe. Doch desto weiter Rusty in die Mine vordringt, desto mehr findet er über ihr verborgenes Geheimnis und die darin enthaltenen mysteriösen Räume heraus. So kämpft sich unser tapferer Roboter immer tiefer und tiefer in die Mine. Welches Geheimnis erwartet Rusty wohl, wenn er erst einmal am Boden der Miene angekommen ist? Und wird es ihm gelingen, den Mordanschlägen der Minen-Räuber standzuhalten?

Zum Gameplay

SteamWorld Dig ist eines dieser Games, die bereits bekannte Elemente aus der Gamingwelt nehmen und diese gekonnt neu zusammensetzen. In diesme Fal handelt es sich um Erkundung, Metroidvania und Action-Adventure. Auf der einen Seite habe wir das Kernelement der Spielwelt, welches mit der Mine den typische Neugier der GamerInnen anspricht. Die Mine motiviert zudem durch das äußerst vertikale Leveldesign dazu, immer weiter hinabzusteigen. Der Metroidvania-Aspekt sorgt gekonnt dafür, dass wir nicht in einem Durchlauf alles sehen können. Mal reicht die Brenndauer unserer Lampe nicht aus und wir müssen wieder ans Tageslicht zurück. Mal kommen wir mit unserem Werkzeug einfach nicht durch das harte Gestein, dass uns den Weg versperrt. Dieser Leveldesign-Kniff sorgt dafür, dass wir stets motiviert die vielseitigen Rohstoffe sammeln um fleißig unsere Ausrüstung upzugraden, denn nur so kommen wir voran.

Wo wir gerade bei den Gadgets sind, davon erhalten wir, wie es sich für ein ordentliches Motroidvania gehört, im Verlauf des Games natürlich immer mehr dazu. Ob es eine bessere Hacke, ein cooler Presslufthammer oder starke Sprengmöglichkeiten sind, unsere Ausrüstung eröffnet immer mehr Möglichkeiten den Weg freizuräumen. Neben der vielseitigen Action untertage warten auch zahlreiche Rätselkammern im Inneren der Mine auf uns. Die Kammern sorgen mit ideenreichen und variierenden Rätseln für spielerische Abwechslung und zusätzliche Motivation. Auch auf der Oberwelt gibt es einiges zu sehen, so treffen wir im Verlauf der Geschichte allerhand NPCs und haben die ein oder andere Möglichkeit unsere gesammelten Rohstoffe an den Roboter zu bringen.

Mein Fazit

SteamWorld Dig war für mich ein absoluter Überraschungstitel. Dieses Game hat sich ohne Umwege direkt in mein Herz gegraben. Alle, die nach einem Game suchen, nicht allzu zeitfressend ist und durch die Erkundungselemente stark motiviert, sind hier genau richtig. Auch den Look des Spiels will ich nicht unerwähnt lassen, SteamWorld Dig kommt in einem sehr ansprechenden, herzlichen und liebevoll gezeichnetem Kleid daher, dass Lust auf mehr macht. Das Gegner-, Charakter- und Leveldesign ist einzigartig und sehr detailliert umgesetzt und sorgt für Leben in der Wüste. Dabei wirkt die steampunkige Welt ebenfalls frisch und anregend.

Kurz und knapp gesagt: Das Spiel ist das perfekte Metroidvania für zwischendurch und für alte Hasen ebenso geeignet wie für Neulinge des Genres.

Just Die Already oder Die möglichen Nebenwirkungen der Rente mit 70!

Als ich noch auf Instagram aktiv war, hat mir ein User empfohlen, mal einen Blick auf dieses eigenartige Game zu werfen. Da zufälligerweise gerade ein Steam Sale stattgefunden hat, habe ich das Spiel sprichwörtlich für ein „Appel und n‘ Ei“ geschossen, also hatte ich keine Ausrede mehr, es nicht anzutesten.

Also habe ich mir mein Steamdeck geschnappt und die Installation angeworfen. Ich hatte absolut keine Ahnung, was mich erwarten würde, außer, es solle lustig werden …

Da es sich hier um ein reines Sandbox Game handelt, ist die Story eher dünn angelegt und schafft lediglich ein Szenario. Wir sind ein Mensch hohen Alters und leben in einer nicht gerade fachgerecht betreuten Einrichtung für eben solche. Doch wir wollen ausbrechen und unsere Bucket List abarbeiten, um in Frieden abtreten zu können. Also beginnen wir das Game damit aus unserer Zelle, ähm ich meine natürlich, Altenheim Wohnung auszubrechen. Um in die süße Freiheit wieder zu spüren.

Gesagt, getan, finden wir uns nach einer kleinen Knobelei auch schon im Gemeinschaftsraum wieder. Da dieser allerdings verschlossen ist und hier gerade das Ableben eines der Mitwohnenden gefeiert wird, gilt es nun herausgeworfen zu werden. Dies erreichen wir dadurch, der Aufsichtskraft so einen Stress zu bereiten, bis sie uns genervt auf die Straße setzt.

Auf der Straße angekommen, erhalten wir von einem Obdachlosen auch schon unsere ersten Hinweise zum Sinn des Lebens. Wieder den Wind der Freiheit unter den Flügeln machen wir uns auf, unsere Bucket List abzuhaken.

  • Kill a Boomer
  • Auch der Hafen ist nicht vor uns sicher
  • Star Wars lässt grüßen

Das Spielerlebnis:

Ganz ähnlich wie auch bei Goat Simulator, bekommen wir hier ein Sandbox Universum vom feinsten bereitgestellt. Die geistige Inspiration wird hier meines Erachtens aber deutlich übertroffen. Alleine der Umstand, dass der Mensch sich halbwegs vernünftig steuern lässt, erleichtert diese Erfahrung schon ungemein. Zudem erhalten wir durch Verkaufsautomaten und ein Belohnungssystem, quasi permanenten Zugriff auf gefundene Key Items.

So habe ich zum Beispiel an einer Stelle des Games eine Ninjamaske gefunden, die mich per Knopfdruck unsichtbar macht. Nach meinem Ableben war das Item natürlich verloren, konnte jedoch ganz bequem im Verkaufsautomaten wiederbeschafft werden. Und das ganz ohne den langen Weg erneut zu laufen, die Maske zu besorgen.

Die gesamte Welt besteht aus mehreren Bereichen (Hafen, Shaolin Tempel, Innenstadt, Sportplatz usw.) Die alle durch irgendeinen Kniff miteinander verbunden sind. Zudem hat jeder dieser Bereiche eine ganz eigene Bucket List und sorgt so für eine Vielzahl an abwechslungsreichen Aufgaben. So bekommen wir zum Beispiel in der Stadt aufgetragen, vom höchsten Gebäude zu springen. Anderenorts einen Weg zu finden, die Straßenbahn entgleisen zu lassen oder einfach mit einem Fahrrad durch einen brennenden Ring zu springen.

Dabei ist es meistens vollkommen egal, wie wir unser Ziel erreichen und welche Hilfsmittel wir uns vorher besorgen. So können zum Beispiel an einer Stelle gefundenen Sprungfederschuhe beim Erklimmen eines Gebäudes eine große Hilfe sein.

  • Es geht hoch hinaus
  • Chaos wohin das Auge schaut
  • Roller statt Rollator

Auch an Chaos mangelt es dem Spiel nicht. Wir haben es immer mal wieder mit diesen einfältigen Millennials zu tun, die uns Wege versperren oder aus Undankbarkeit angreifen. Doch JDA wäre nicht ansatzweise so gut, wenn es nicht die ganzen Waffen und Werkzeuge gäbe. Ob nun Magnet-Waffen, die magisch alles um sich herum heranziehen und auf Wunsch wieder wegstoßen. Oder Gleitflieger, um größere Distanzen zu überbrücken, hat dieses Spiel echt eine Vielzahl von Gadgets zu bieten.

Mein Senf dazu:

Ich habe mich förmlich in das Spiel verliebt und werfe es immer mal wieder gerne an. Der Funfaktor scheint einfach eine Ewigkeit anzuhalten. Durch die gut gefüllten Bucket Lists hatte ich gefühlt immer etwas Sinnvolles zu tun und war stets ausgelastet. Wer kennt es nicht, dieses Amoklauf Feeling aus den ersten GTA Teilen? Genau dieses Feeling kommt wieder auf, so habe ich einfach Stunden damit zugebracht haben so viel Chaos wie möglich anzurichten. So hat JDA mich diesen Spaß aus meiner Jugend wieder erleben lassen.

Durch den verfügbaren Multiplayer Modus gewinnt das Spiel auch unglaublich an Möglichkeiten dazu. So sind gemeinsames Rätsel lösen oder einfach die Sandboxwelt dazu verwenden, epische Schlachten mit Tintenfischwerfer versus Übergewichts-Knarre auszufechten ein Hochgenuss für die Lachmuskeln.

Das Spiel ist somit als Party Game und auch als lustige Lückenfüller bestens geeignet und erhält eine klare Empfehlung von mir. Just Die Already ist derzeit für alle gängigen Plattformen erhältlich (PS4, XBoxOne, Switch und PC) und sollte preislich eher im unteren Bereich liegen.

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Nachzocken.

Pokémon – Karmesin und Purpur, eine offene Welt für die Taschenmonster!

Pokémon und ich

Meine erste Begegnung mit Pokémon hatte ich, als ich in der fünften Klasse war. Ein Mitschüler brachte Sammelkarten mit bunten kleinen Monstern darauf in die Schule. Neugierig wie ich war, schaute ich mir die Sammelkarten genau an und entdeckte das Wörtchen Pokémon auf deren Rückseite. Ich hatte noch nie etwas über diese neue Zeichentrickserie gehört, die bereits in aller Munde war. Bereitwillig führte mich mein Klassenkamerad in die Geschichte rund um die Taschenmonster ein und erklärte mir, wie man das Spiel spielte.

Den allgemeinen Glauben, dass niemand damals wusste, wie man das Spiel spielt, muss ich hiermit also widerlegen. Es ist wohl unnötig zu erwähnen, wie fasziniert, ich von diesem verdammt coolen Kartenspiel war. Doch damit nicht genug, zog er in der nächsten Pause einen Game Boy aus seiner Schultasche, und da war es, Pokémon, die blaue Edition, das erste Mal, dass ich es sah. Ein ganzes Videospiel zu dieser Trickserie von der alle Sprachen und zu den Monstern, die auf diesem coolen Kartenspiel zu sehen waren. Zu meinem Glück hatte er zu seiner blauen Edition auch noch die rote Edition zu Weihnachten bekommen, und bot mir diese günstig zum Kauf an. Selbstverständlich willigte ich ein, und gelang so in den Besitz meines ersten eigenen Pokémon Games. Sollte ich gefragt werden, könnte ich also definitiv meine nostalgisch emotionale Verbindung mit dem Pokémon-Universum nur schwer leugnen.

Pokémon, eine alte, noch immer laufende Videospielreihe

Seit meinen ersten Pokémon-Schritten sind schon einige Jahre ins Land gezogen und mit ihnen, unzählige Stunden Pokémon-Spielspaß. Dieses eine Spiel sollte zudem nicht das einzige bleiben. Es erschienen Vertreter der Reihe für den Game Boy, Game Boy Color, Game Boy Advance, Nintendo DS, DSI, 3DS und die Nintendo Switch. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die japanische Rollenspiel Serie dabei von einem 8-Bit-Spiel, mit isometrischen Pixellook, zu einem 3D-Abenteuer mit Onlinefunktionen und vollständig animierten Filmsequenzen. Bei diesen Weiterentwicklungen wurden, immer mal wieder neue Gameplay-Elemente eingeführt. So kamen unter anderem Gimmicks, wie ein Beeren-System, mit dem unsere Freunde sich im Kampf selbstständig heilen können oder auch eine Picknick-Funktion zum Kochen von Pokémon-Nahrung hinzu.

Auch einige Nebenreihen erblickten im Laufe der Zeit das Licht der Welt. So probierte sich Nintendo unter anderem an einer Fotosafari mit Pokémon Snap, einem Dungeon Crawler mit Pokémon Mystery Dungeon oder einer vollkommen neuen Art von Abenteuer in Legenden von Arceus. Nun war es an der Zeit, für eine offene Welt in der Pokémon Hauptspielreihe. Als Pokémon-Fan der ersten Stunde freute ich mich riesig und bestellte umgehend vor.

Kommen wir nun zu: Karmesin und Purpur

Zum Spiel

Das Spiel beginnt, in unserem Kinderzimmer, wie wir es von Pokémon gewohnt sind. Wir stehen kurz vor unseren Traum endlich Pokémontrainer zu werden. Als auch schon der Professor persönlich bei uns eintrifft, um uns mitzuteilen, dass wir in die Pokémon-Akademie aufgenommen wurden. Jetzt lernen wir auch schon die drei zur Verfügung stehenden Starter-Pokémon kennen.

Gerade als wir uns mit Felori, Krokel und Kwaks vertraut gemacht haben, treffen wir auf unsere, überaus energiegeladene und aufgedrehte, Nachbarin und Mitschülerin Nemila. Nachdem wir unser Pokémon ausgewählt haben, begleitet uns Nemila durch die offene Spielwelt von Paldea. Auf dem Weg zur Akademie bringt sie uns zudem gleich das Fangen von Pokémon bei.

Aufgeschreckt durch einen Schrei, kommen wir vom Weg ab und suchen dessen Ursache. Als wir diese jedoch finden, stürzt unser Charakter auch schon einen Hang hinab. Da lagen wir plötzlich unten am Strand, mit uns, die Ursache für den Schrei, ein erschöpftes unbekanntes Pokémon. Nachdem wir dem Pokémon wieder auf die Beine geholfen haben, revanchiert es sich mit Geleitschutz durch eine gefährliche Höhle zurück auf den Hang zu Nemila. Nach kurzer Vorstellung von Pepper, einem weiteren Mitschüler, der uns das mysteriöse Pokémon überlässt, geht es auch schon weiter in die Hauptstadt und damit weiter in Richtung Akademie. Pokémon wäre jedoch nicht Pokémon, wenn es nicht eine vermeintlich böse Gruppe gäbe, die irgendjemanden gehörig die Suppe versalzt. Diesen Job übernimmt Team Star, welches sich natürlich noch vor Betreten der Akademie, durch einen kurzen Kampf, bei uns vorstellt.

In der Akademie angekommen, werden wir vom Professor in Empfang genommen und nach einigem Schulgeplänkel auch schon auf unsere eigene persönliche Schatzsuche geschickt. Nun scheinen wir die Freie Wahl zu haben, ob wir klassisch die Arena-Orden sammeln, auf die Jagd nach den ominösen Titan-Pokémon gehen oder uns um das Problem mit Team Star kümmern. Was es mit unserem neuen Freund, dem mysteriösen Pokémon vom Strand, wirklich auf sich hat, wird die Zeit wohl noch zeigen müssen.

Klingt alles nach ziemlichen Standard-Pokémon-Game, was war also neu?

Wir hatten bisher noch nie die Option in einem Pokémon Teil der Hauptreihe, uns frei zu entscheiden, was wir, wann machen. Die Spiele waren alle bisher sehr linear und gaben strikt vor, welche Arenen nach welchem Event bearbeitet werden müssen. Die Pokémon erhielten zudem eine neue Kampffähigkeit, die sich Terrakristallisierung nennt und den Typ des Pokémons verändern kann, sowie die Attacken des Terratyps verstärkt.

Was wir von diesem Pokémon-Teil wollten

Wir wollten mit unseren Pokémon spaßige Kämpfe austragen, interessante Orte auf dieser riesigen Welt entdecken und frei entscheiden, was wir machen und was nicht. Wir wollten die neuen Pokémon in ihren unterschiedlichen Lebensräumen antreffen, Geheimnisse lüften und spannende Trainerkämpfe ausfechten. Einfach nur ein Pokémon, das all das zu bieten hat, was wir von Pokémon Rot schon kennen, nur in 3D, mit einer freien offenen Welt.

Was haben wir bekommen?

Zu den technischen Problemen

Natürlich muss ich die ganzen, hoffentlich in der Zukunft irgendwann durch Nintendo behobenen, aber dennoch vorhandenen technischen Probleme erwähnen. Das Spiel hat so viele grafische Fehler, dass es fast selbst ein einziger Fehler ist. Alle Kanten sind so schlecht gerendert, dass man an gewissen Stellen im Spiel nicht mal die Form von einzelnen Dingen ausmachen kann. Aus irgendwelchen Gründen verwendet das Spiel die wohl hässlichsten und schlecht aufgelösten Texturen, die ich seit dem PlayStation Zeitalter gesehen habe. So sind die Kanten jeder Figur unklar verrissen und zum Beispiel die Texturen der gemauerten Wände nur ein Brei aus Pixeln.

Bei den Animationen traf es Game Freak dieses Mal auch nicht besser, alles, was mehr als eine Armlänge von uns entfernt ist, ruckelt und hakt derart vor sich hin, dass es schon schmerzt sich das Martyrium anzuschauen. Zudem poppt so ziemlich alles in und aus dem Bild, wie es ihm gerade beliebt. So verschwinden NPCs, Pokémon, Gebäude und Berge gerne einfach mal aus dem sichtbaren Spektrum des Lichts und tauchen hier und da plötzlich wieder auf.

Zum Gameplay

Wie gewohnt fangen, trainieren und entwickeln wir auch in Karmesin und Purpur unsere Pokémon. Hierbei muss man leider anmerken, dass ich in bisher keinem Pokémon-Teil, so schlecht ausgerüstete Pokémontrainer angetroffen habe, wie hier. Kaum einer, der sehr spärlich vorhandenen herausfordernden Pokémontrainer hat mehr als ein bis zwei Pokémon dabei, lasst mich nicht lügen, aber ich meine, wenn es hochkommt haben fünf Trainer mehr als zwei Pokémon im gesamten Game. Die vermeintliche Freiheit frei zu entscheiden, was man in diesem Spiel macht und was nicht, ist ein Witz, da man alle Aufgaben erledigen muss, um in der Story voranzukommen. So nehmen wir als einziges wirklich innovatives Element war, dass ein lineares Spielprinzip nun in ein freiheitlich lineares übersetzt wurde.

Wir müssen ähnlich wie bei Mega Man, wo es egal ist, ob man Quick-Man oder Heat-Man zuerst erledigt, denn um zu Doktor Wily zu gelangen, müssen sowieso beide erledigt werden. Jede einzelne der Aufgaben zwar in egal welcher Reihenfolge erledigen, aber dennoch erledigen. Also ist die große Neuerung, nichts weiter als Schall und Rauch. Dazu kommt, dass diese offene Welt nichts zu erkunden bietet, was auch nur halbwegs interessant zu entdecken wäre.

Alle entdeckten Orte sind entweder an die Hauptgeschichte gebunden und werden sowieso besucht oder ausgestorben, was die offene Welt vollkommen bedeutungslos macht. Ganz zu schweigen von den einfallslosen und uninteressanten Dialogen der NPCs in den leblosen Städten, oder Dörfern und dem Fakt, dass Nintendo uns im Jahr 2022 immer noch ohne Sprachausgaben abfrühstückt. Allerdings muss ich dazu sagen, gibt es auch eine Neuerung, die ich richtig gut finde. Erstmals müssen wir zum Heilen unseres Teams nicht extra in ein Pokémon-Center gehen, sondern können dies an einem Stand in der Nähe der Fangzonen erledigen.

Persönliches Fazit und Kritik

So kann ich zum Schluss nur noch sagen, Pokémon Karmesin und Purpur sind technisch schlecht designt, einfallslos geschrieben und haben ein todlangweiliges, ewig langes Tutorial, welches nicht übersprungen werden kann von circa 30 – 40 Minuten. Karmesin und Purpur hätte meines Erachtens niemand gebraucht und kann ruhigen Gewissens links liegen gelassen werden. Ich hätte nach dem Debakel der Neuauflage von Diamant und Perle, mehr erwartet und gehofft, dass Nintendo sein eigenes Seal of Quality nicht auf jeden Mist draufklatscht, den sie versilbern wollen.

Solltet ihr ein gutes Pokemon Spiel auf der Switch spielen wollen, holt euch lieber Schild / Schwert, Let’s Go Evoli / Pikatchu oder New Pokemon Snap. Wer allerdings die letzten zehn Jahre Pokémon-technisch unter einem Stein gelebt hat, kann hier dennoch beherzt zugreifen, da es dann durchaus als innovativ und gut, durchgehen könnte. In diesem Sinne bin ich froh, durch Pokémon Karmesin und Purpur, vom Game-Vorbestellen endgültig geheilt worden zu sein. Viel Spaß beim nicht Nachzocken.

Betrieben von WordPress | Theme: Baskerville 2 von Anders Noren.

Nach oben ↑