Days of Retro Gaming in Herten, meine erste Retro Gaming Börse

Seit zweieinhalb Jahren erweitere ich nun schon erfolgreich meine kleine Videospielsammlung. Also lag es auf der Hand, dass ich mich jetzt endlich mal auf eine Retro Gaming Börse verirre. Also bemühte ich das Internet und seine Suchmaschinen, mit der Mission einen passenden Termin ausfindig zu machen. Der Termin sollte am besten nicht allzu weit von meinem Heimatort entfernt sein. Dabei stieß ich u.a. auf folgende Seiten, die Termine in Deutschland auflisteten, für alle Interessierten, habe ich sie mal verlinkt.

Retroplace.com

Auf der Sammel und Handelsplattform gibt es einen kleinen Bereich, der sich dem Thema gewidmet hat. Schön aufgelistet findet ihr eine Übersicht von verfügbaren Terminen unter: https://www.retroplace.com/de/feature/boersenticker/165

Videogame-Empire.de

Auch die Website des Händlers Verleihnix – Videogame Empire aus Cannstatt bietet ebenfalls eine sehr gute Übersicht: https://www.videogame-empire.de/retrob%C3%B6rsen-termine/

Die Anreise

Zunächst stellte sich die Börse in Soltau als die ideale Retro Gaming Börse für mich heraus, da sie Hannover am nächsten ist. Doch beim näheren hinschauen stellte ich fest, dass eine der aufgelisteten Börsen wohl eine Art unbekannterer Geheimtipp zu sein schien. Die Days of Retro Gaming in Herten wurden nur sehr sporadisch vom Veranstalter selbst auf Instagram (https://www.instagram.com/doksuridojang/) beworben. Auf jeder zweiten Seite wurde sie nicht gelistet. Durch diesen Umstand, das Stattfinden an einem Sonntag und die Anfahrtszeit von zwei Stunden wurde ich schließlich schwach. So gab ich nach langem Abwägen der ganzen Sache das Go.

Angekommen in Herten, fuhren wir aus Versehen direkt in eine riesige Oldtimer Show. So kam es, dass wir erstmal durch gefühlt eine Million Absperrungen geschleust werden mussten, um diese wieder zu verlassen. Nun hieß es noch schnell Bargeld besorgen, das hatte ich nämlich am Tag zuvor vergessen. Da ich nie Bargeld besitze (braucht halt kein Mensch im Alltag). Doch dachte ich, es sei sicher angebracht auf einem Flohmarkt-ähnlichen Event in Bar zu zahlen. Gesagt, getan, zudem verliefen wir uns kurz in Herten auf der Suche nach Bank und Toilette, da die Energydrinks auch wieder aus meinem Kreislauf heraus wollten. Nach einem kurzen Abstecher in die sanitären Anlagen der St. Joseph Kirche, ging es dann endlich zur Börse.

Endlich angekommen

Die Days of Retrogaming finden in den Räumlichkeiten einer Kampfsport und Fitness Academy statt. Platzmangel für große Händlertische war also genug vorhanden. Insgesamt schätze ich die Anzahl der anwesenden Händler auf um die 20 Stände, randvoll mit Videospielen, Spielzeugen, Sammelfiguren und Retro-Computern. Der Veranstalter sorgte zudem mit einer Tombola für Spaß auf der Börse und abseits des Trubels mit Bockwurst und Co. ebenfalls für das leibliche Wohl der Besucher.

Ich war gemischter Gefühle bei dem Gedanken an eine Retrobörse, würde es sein wie die Verkaufsstände bei Conventions? Zwar cool, aber leider meist viel zu teuer? Wie ist die Preisgestaltung auf so einer Börse? Ich hatte bisher nur YouTube-Videos gesehen, wo nicht wirklich klar wurde, was normale und gängige Games wie z.B. Tetris oder Super Mario World kosten würden, um mir im Vorfeld einen guten Überblick zu verschaffen. Auch hatte ich Angst, dass ich dort nicht genug Games finden würde, die mich interessieren könnten.

  • Retro Gaming Börse 1
  • Retro Games und Game Boy
  • Retro Gaming Börse 2
  • Retro Gaming Börse 3
  • Retro Gaming Börse 4
  • Retro Gaming Börse 5
  • Retro Gaming Börse 6
  • Retro Gaming Börse 7
  • Retro Gaming Börse 8
  • Retro Gaming Börse 9
  • Retro Gaming Börse 10

Wie war es?

Was soll ich sagen? Meine Angst war total unbegründet. Für mich als Game Boy Sammler war es das reinste Paradies. Egal ob lose Module oder mit Box, ich konnte mich absolut nicht beklagen und habe einige Treffer gelandet. Doch beim Game Boy war hier noch lange nicht Schluss: SNES, NES, Playstation 1-5, Xbox Classic bis SX und Co. waren auch mit von der Partie. Auch das Herz von Figurensammler*innen durfte höher schlagen, Sammelfiguren (NECA) und Retro-Spielzeug kamen ebenfalls nicht zu kurz bei den Days of Retro Gaming.

  • Game Boy Games
  • Retro Games
  • Retro Games
  • Sven Durchsucht Game Boy Spiele
  • Playstation 2 Games
  • SNES Games
  • CIB Game Boy
  • Sven Stöbert herum
  • Gameboy Sammel Cardridges
  • Game Boy Module
  • Sven Freut sich
  • Sven auf der Retro Börse
  • Und mehr Game Boy

Somit würde ich abschließend und 350 Euro ärmer, durchaus sagen, dass Retro Börsen genau mein Ding sind. Die fairen und zu 90 % verhandelbaren Preise, die riesige Auswahl und die netten Menschen haben diesen Trip zu einem positiven Erlebnis gemacht. Ich freue mich schon auf meine nächste Börse und halte euch, wenn ihr denn mögt, natürlich auf dem Laufenden.

Bis dahin, euer Sven

Lose Nintendo Game Boy Module anschaulich in die Sammlung integrieren, leicht gemacht.

Das Warten hat ein Ende, ich bin wieder da, oder zumindest dieser Blog ist wieder aktiv. Zur Wiederaufnahme meiner Tätigkeit als Schreiberling der Gaming-Nostalgie habe ich mir mal ein sehr kleineres Thema aus der Sammler-Ecke herausgepickt. Welches mich, so lange beschäftigt hat, dass ich mir gedacht habe, es könnte doch sinnvoll sein, euch davon zu erzählen.

Heute soll es daher um die Präsentation oder Aufbewahrung von losen Nintendo Game Boy Modulen in meiner Sammlung gehen. Ich hatte zugegebenermaßen persönlich schon etwas damit zu kämpfen, bevor ich eine Lösung fand.

Ich hole zu Beginn mal etwas weiter aus. Als Liebhaber des Game Boys, liegt es auf der Hand, dass ich auch Spiele für den grauen Begleiter in meiner Sammlung habe. Wegen der schlechten Verfügbarkeit und der horrenden Preise, die Händler*innen für die originalverpackten Games aufrufen, habe ich mich auf lose Module festgelegt. Ich wollte schließlich anderen Menschen kein Haus am Strand finanzieren, wodurch etwas ich lieber auf etwas bunte Pappe verzichte, als mich zu verschulden. Schließlich geht es mir in erster Linie um die Games. In zweiter Linie um die Nostalgie und dafür reichen die Module allemal aus.

Doch da so ein Game Boy Modul aufzustellen, eine durchaus wackelige Angelegenheit darstellen kann, musste ein Ständer oder ähnliches her. So begann ich also mit der Suche nach einem Ausweg im Internet. Schnell stieß ich dabei auf schöne und coole Standfüße aus dem 3D-Drucker, bei Ebay, Etsy und Co.

Doch leider überstiegen diese ebenfalls meine gesetzte „Schmerzgrenze für Ständer“. Schließlich benötigte ich die Standfüße für derzeit über über 60 Module. Bei einer Aufnahmekapazität von 15 Modulen für um die 26 Euro kostet das ganze dann auch eine Niere zu viel.

Selber drucken fiel auch flach, da ich weder einen 3D-Drucker noch den benötigten Platz für selbigen habe. Also ging meine Suche weiter. Nach einigen YouTube-Videos, stieß ich auf einen Tipp von amerikanischen Sammlern, die einfach Nagellack-Displays verwendet haben, um ihre Spiele zu präsentieren.

Das Video welches mich auf die Idee brachte Nagellackdisplays zu verwenden

Angetan von der Idee aus dem Video, machte ich mich gleich auf zu Amazon. Nach ein, zwei Suchanfragen fand ich doch tatsächlich bezahlbare Versionen dieser Regale/Displays. So machten sich für inklusive Versandkosten rund 12,00 Euro die kleinen Plastikstücke auf zu mir. Zur immer noch etwas kostspielig für „nur ein Ständer“, aber durchaus bezahlbarer als die alternativen.

Nachdem die guten Stücke bei mir eingetroffen waren, schraubte ich die Stufen an und begann meine Module aus Ihrem Schuhkarton zu entfesseln. Nun sind meine geliebten Module wieder sichtbar, Teil der Sammlung und immer griffbereit.

Habt Ihr vielleicht auch vor solchen Problemen gestanden? Ich freue mich über Anregungen und Ideen zur Aufbewahrung und Präsentation von Videospielen in den Kommentaren oder wie immer auf Mastodon.

Euer Sven

Dantes Inferno – Ein höllisch gutes Gemetzel

Ich erinnere mich noch genau an meine erste Begegnung mit Dantes Inferno. Wir schreiben das Jahr 2010 und ich habe mich gerade in meiner ersten eigenen Wohnung eingelebt. Die XBOX 360 ist die Konsole, die mich in die aktuelle Gamingwelt eintauchen lässt und ich genieße meine neugewonnene Unabhängigkeit. Seitdem ich allein lebe, haben sich einige Rituale und Gewohnheiten in meinen Alltag geschlichen.

Ich habe begonnen von meiner VHS Sammlung auf eine DVD Sammlung umzuschwenken, sammle wieder Comics und finde gerade gefallen an Mangas. Viel wichtiger ist hier aber mein Wochenendritual, die Videothek. Immer dann, wenn meine Berufsausbildung sich gnädig erweist und mal ein freies Wochenende schenkt, zog es mich in die Videothek in meiner Straße, ein Video Buster. Was die jüngeren unter den Lesern (die es wahrscheinlich nicht mal gibt XD) vielleicht noch nicht wissen ist, dass es in den Videotheken neben den zahlreichen Filmen auch Videogames auszuleihen gab.

An eben so einem Wochenende stand ich also wieder einmal vor der großen Entscheidung, welches Game mir das Wochenende versüßen sollte. Da ich gerade im Assassins Creed Fieber war und mich quasi alles mit Templern und Assassinen faszinierte, kam mir dieser gezeichnete Ritter mit der Sense, der auf dem Cover von Dantes Inferno prangerte gerade recht. Allein das rote Kreuz eingenäht in seine Brust reichte vollkommen aus, mich zu überzeugen.

Ich hatte weder von diesem Game gehört, noch kannte ich die Game Serie, mit der es Dante aufnehmen wollte. Schließlich war ich ja ein überzeugtes XBOX-Kiddy und hatte so rein gar nichts mit God of War am Hut. Wohin meine Reise gehen würde und dass Dantes Inferno nicht mein letztes „Hack and Slay“ bleiben sollte, war mir zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht bewusst. So stand mir ein aufregendes und für meine Verhältnisse auch etwas gruselig-dämonisches Wochenende in der Hölle bevor.

Zum Spiel

Wir beginnen das Spiel inmitten des dritten großen Kreuzzugs, unser Protagonist, der Tempelritter Dante, ist der letzte noch kampfbereite Ritter König Richards und muss sich gegen zahlreiche Feinde behaupten. Gerade als wir die Gegner-Wellen zurückgeschlagen haben, geraten wir in einen Hinterhalt und Dante wird durch einen feigen Angriff mit einem Stich in den Rücken ermordet. Als Dante so tödlich verwundet zu Boden sinkt, erscheint eine dunkle furchteinflößende Gestalt auf dem Schlachtfeld, der Tod höchstpersönlich. Er ist gekommen, um die Seele von Dante einzufordern, doch dieser weigert sich sein Schicksal zu akzeptieren und fordert den Tod zum Kampf heraus. Durch eine List gelingt es Dante dem Tod während des Kampfes seine Sense zu entreißen und ihn mit seiner eigenen Waffe zu bezwingen.

Als Dante, inzwischen deutlich von den Kämpfen und seinem Tot gezeichnet, wieder in seiner Heimat eintrifft, muss er feststellen, dass sein Heim von seinen Feinden überrannt wurde und seine geliebte Beatrice nicht mehr am Leben ist. Beatrice, der er versprochen hatte, unter allen Umständen zu ihr zurückzukehren. Doch als er seine Geliebte tot vor sich auf dem Boden liegen sieht, wird Dante Zeuge davon, wie Ihre Seele den Körper verlässt. Damit nicht genug wird sie, als sie das Wort an Dante richtet, von einem Handlanger des Teufels, in die Hölle gezerrt und lässt Dante wie versteinert zurück. Doch Dante beschließt seine Beatrice aus den Fängen des Teufels zu befreien und macht sich auf den Weg in die Hölle, um dem Gehörnten persönlich entgegenzutreten …

Zum Gameplay

Spielerisch ist das Game, wie auch God of War, eher im Hack and Slay Bereich angesiedelt. Große Mengen Gegner treten meist in Horden auf und sorgen für reichlich Action auf dem Bildschirm. Diese Wellen zerlegen wir durch gezielt eingesetzte Kombos oder geschickt genutzte Umgebungseffekte in ihre Einzelteile. Dabei hilft uns praktischerweise die unheilige Sense des Todes, welche sich als wirkungsvolle Waffe gegen Untote herausstellt und das heilige Kreuz, eingenäht in die Brust unseres Helden, das für die nötige Feuerkraft sorgt. Insgesamt ist das Kampfsystem genretypisch und geht recht leicht von der Hand, so fühlt sich die Steuerung zu keiner Zeit krampfig an.

Dabei lassen sich beide Waffensysteme durch gesammelte Punkte, die wir für erlegte Gegner und gerettete Seelen bekommen, über das gesamte Spiel hinweg upgraden und erweitern. So wird auch im Late-Game immer noch neues in unser Angriffsrepertoire aufgenommen und sorgt für Abwechslung im Kampf. Wie auch in God of War, werden hier vor allem für große Gegner und Bosse gerne Quicktime-Sequenzen eingesetzt und sorgen dabei für einige cineastisch inszenierte Kampfhöhepunkte oder Finisher.

Designtechnisch ist das Spiel eine Wucht, jeder der neun Kreise der Hölle ist glaubhaft, verstörend und stimmungsvoll in Szene gesetzt. Zudem unterscheidet sich jeder neu erreichte Kreis merklich von den bereits besuchten Kreisen. Die Bosse sind abwechslungsreich, detailliert und zu den jeweils in den Kreisen repräsentierten Todsünden glaubhaft abgestimmt. Dabei wird alles im Hintergrund von dezenter Musik und einer düsteren Atmosphäre getragen, die das Game abrunden.

Fazit

Mein Wochenende war auf jeden Fall grandios, soviel kann ich euch sagen. Auch wurden meine sehr niedrigen Erwartungen an dieses Spiel haushoch übertroffen. Ich empfehle Dantes Inferno daher mit ruhigem Gewissen allen, die entweder God of War mögen, düstere, religiös angehauchte Rittergeschichten lieben oder einfach etwas „Hack and Slay“-Action wollen. Also in diesem Sinne: Fahrt zur Hölle! Es lohnt sich, viel Spaß beim Zocken.

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