Die Top 10 – Nintendo Game Boy Games meiner Jugend.

Wie einige von euch sicherlich schon mitbekommen haben, ist der Game Boy meine absolute Lieblingskonsole und wird dies wohl auch immer bleiben. Das mag mit daran liegen, dass ich als Kind sehr viel Zeit mit dem kleinen Wunderkasten verbracht habe und der Einfluss auf mich daher entsprechend groß war. So habe ich, wie ihr euch denken könnt, bereits so manches Game durch meinen Modulschacht geladen und dachte mir, ich präsentiere euch mal meine Top 10.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Durchstöbern meiner kleinen Liste und freue mich jetzt schon darauf, sollte es euch gefallen, dies ebenfalls für andere Systeme zu tun.


Platz 10

Tetris

Tetris

Natürlich fehlt der wohl bekannteste Export aus Russland neben Wodka nicht auf meiner Liste. Es dürfte schon schwer werden einen Menschen zu finden, der schonmal einen Game Boy in der Hand hatte, aber dieses kleine Puzzlegame nicht kennt. Und das nicht zuletzt, da Tetris bei der Auslieferung der meisten Geräte enthalten war. Tetris ist mit seinen stets aus vier Blöcken bestehenden Puzzleteilen (Tetra = Vier) heute mindestens noch genauso knifflig und spaßig wie in den späten 1980ern.

Unzählige Stunden Spielspaß, Wut und Frustration habe ich bereits als Kind mit diesem wundervollen Game zugebracht. Fein säuberlich habe ich stets alle Steine gestapelt und an einer Seite einen Spalt freigelassen. Immer in der Hoffnung, der nächste Stein wird wieder ein Langer sein, dann kommt das nächste Tetris. Nicht nur einmal kam der Lange dann immer erst, wenn ich mich bereits hoffnungslos verbastelt hatte. Nichtsdestotrotz habe ich dieses kleine russische Stück Videospielkunst in mein Herz geschlossen und spiele es bis heute gern.


Platz 9

Wario Blast

Wario Blast

Der kleine Fiesling mit seinen lila Hosen zog gemeinsam mit meinem ersten eigenen Game Boy bei mir ein. Was soll ich sagen, es war Liebe auf den ersten Blick. Da ich zu diesem Zeitpunkt weder Mario Land 2 noch Bomberman kannte, war mir sofort klar, dieser Bomberman muss ein ganz übler Geselle sein. Hatte er es doch auf den armen witzigen Wario mit seinen grünen Elfenschuhen abgesehen.

Zugegebenermaßen ist Wario Blast wohl eher durch eine gehörige Portion Nostalgie, die das Spiel in mir auslöst, auf der Liste gelandet. Dennoch spiele ich auch noch heute gerne einige Runden Wario Blast. Auch wenn mir heutzutage durchaus bewusst ist, dass es sich einfach um einen simplen Bomberman Klon handelt, der nicht mal der Einfallsreichste der Bomberman Reihe ist. Als Kind kam ich nie sehr weit und habe das Spiel auch, so glaube ich zumindest, niemals beendet, aber das muss ich auch gar nicht.


Platz 8

Kid Dracula

Kid Dracula

Ich kam zufällig durch einen Tausch in der Schule an dieses Game und habe rein gar nichts erwartet. Dass Kid Dracula auch nur im Entferntesten etwas mit Castlevania zu tun hat, wäre mir damals niemals in den Sinn gekommen. Schließlich lief das gesamte Game auch ohne Peitsche ab und hatte einen viel sanfteren cartoonigen Look als Castlevania mit seinem starken Horroreinfluss. Dazu kommt, dass wir hier spürbar einen Platformer mit großen Sprites vor uns haben und ich auch Castlevania nie als Platformer betrachtet habe, sondern eher als Action Game.

Jedenfalls wurde dieser kleine Vampir aus seinem Schlaf gerissen und ist mies gelaunt. Alles nur, weil sich ein Monster auf dem Thron seines Vaters breit gemacht hat. Natürlich lässt sich Kid Dracula solch eine Schmach nicht gefallen und er macht sich direkt auf den Weg, das Ungetüm zur Rechenschaft zu ziehen.

Auf dem Weg begegnen wir allerlei typischen Monstern wie: Geister, Hexen, Ritter, Skelette usw. Abgerundet wird das tolle Platforming durch ein ständiges Hinzukommen von Fähigkeiten. So können wir uns z. B. in eine Fledermaus verwandeln, Feuer schießen oder die Schwerkraft umdrehen. Auch hier rettet das Passwortsystem den Tag und macht das Game auch ungeübten ZockerInnen zugänglich.


Platz 7

Bonk’s Adventure (B.C. Kid)

Bonk's Adventure

Eines meiner absoluten Highlights als Kind war Bonk’s Adventure auf dem SNES. Ich verbrachte Stunden damit, durch die prähistorische Welt zu springen und Kopfnüsse an Dinos zu verteilen. Dementsprechend groß waren meine Augen, als ich Bonk’s Adventure für den Game Boy entdeckte.

Mit viel Vorfreude und voller Hoffnung nahm ich das Spiel mit nach hause und wurde nicht enttäuscht. Wie ich es von Bonk gewohnt war, ging es in guter alter Höhlenmensch Manier voll zur Sache. Abwechslungsreiche Leveldesigns und Bosskämpfe rundeten das Gameplay für mich ab. Sicher ist Bonk dabei nicht ganz so stark wie Super Bonks Adventure auf dem SNES, aber dennoch ein gelungener Ableger auf dem Game Boy. Die Liebe zu Bonk mag nicht zuletzt an meiner Vorliebe für Superhelden und Dinos liegen, die mich seit meiner Kindheit niemals verlassen hat. Auch wenn ich das Game, wie so viele Spiele meiner Jugend damals nie durchspielen konnte, hatte ich auch in meiner Jugend mit Bonk auf dem Game Boy jede Menge Spaß.


Platz 6

Snoopy’s Magic Show

Snoopy's Magic Show

Der Geheimtipp unter meinen Top 10 ist dann wohl Snoopy’s Magic Show. Das Game ist ein abwechslungsreicher Puzzler mit über 100 unterschiedlichen Levels mit ansteigenden Schwierigkeitsstufen. Im Wesentlichen ist das Ziel eines jeden Levels, sich durch Labyrinthe voller Hindernisse zu bewegen, Puzzles zu lösen und alle Woodstocks einzusammeln (Snoopys kleiner gelber Freund).

Dabei gilt größte Vorsicht vor den Bällen, die durch das Labyrinth fliegen. Diese dürfen euch unter keinen Umständen treffen, da sie euch mit nur einer Berührung den Gar ausmachen können. Die gekonnte Mischung aus Schiebe-, Teleportations- und Timings-Rätseln lassen es dabei nicht eintönig werden. Zudem wird hier durch das integrierte Passwortsystem der Frustlevel niedrig gehalten, da man nicht immer komplett von vorne neu beginnen muss, sollten die Bälle euch doch mal zu nahe gekommen sein.


Platz 5

Disney’s DuckTales

DuckTales

„Turbulent wie ein Hurrikan, hier ist Dagobert Duck….“ Jeder, der in den Neunzigern jung war, kam an den DuckTales nicht vorbei. Auf dem NES ein Hit, bekam auch DuckTales einen Ableger für den GameBoy spendiert. Dieser ist zwar etwas leichter als sein großer Bruder, steht ihm aber dennoch im Umfang und Look in nichts nach. Wir bereisen mit Onkel Dagobert bei der Suche nach Schätzen die halbe Welt und sogar den Mond.

Wobei wir von gruseligen Gemäuern in Transsylvanien bis hin zu Yetis im Himalaya-Gebirge auf alles gefasst sein müssen. Das Spiel an sich ist eine Platformer-Perle, wie sie im Buche steht. DuckTales bietet auch auf dem Game Boy verschiedene Lösungswege, geheime Schätze und jede Menge Spielspaß. Alleine der ikonische Hüpfer von Onkel Dagobert auf seinem Stock, um Gegnern den Gar auszumachen, ist einfach nur Kult. Dabei ist das Game vielseitig und abwechslungsreich im Leveldesign und hat allerhand verschiedenste Gegner zu bieten. Soweit ich mich erinnern kann, ist DuckTales das erste Spiel, welches ich ganz alleine durchgespielt habe.


Platz 4

Super Mario Land

Super Mario Land

Meinen vierten Platz teilen sich zwei der besten Mario Games, die ich jemals gespielt habe. Auch wenn in meiner Kindheit schon Mario Bros. 3 allgegenwärtig war und es ohne Frage eines der besten Mario Games überhaupt ist, hatten für mich immer die Game Boy Auskopplungen einen sehr hohen Stellenwert. Was nicht zuletzt daran gelegen haben dürfte, dass ich mit meinem Game Boy immer spielen konnte, wenn mir danach war, ganz ohne zu teilen.

Aber auch spielerisch ist gerade er erste Teil dem Original (Mario Bros.) sehr überlegen. Ob es der schwerere zweite Durchlauf, die Fluglevel oder einfach die unterschiedlich designten Level sind, lässt sich nicht genau sagen. Hier stimmt einfach das Komplettpaket. Auch heute komme ich regelmäßig auf diesen Klassiker zurück.

Super Mario Land 2

Super Mario Land 2

Als Kind hieß es für uns einfach nur Mario mit den Hasenohren, Super Mario Land 2, ein absolut wunderschön gestaltetes Abenteuer. Ich habe soviel Zeit damit verbracht, immer und immer wieder den alten fiesling Wario aus dem Schloss zu werfen. Der Sountrack des Spiels, das Leveldesign, die Vielfalt an Gegnern und Bossen.

Hier stimmte für mich einfach alles. Ob wir auf dem Mond unterwegs sind oder unter Wasser unseren Münzen hinterherjagen, ist dabei ganz egal. Die bewährte Mario Platformer-Formel wurde hier perfekt umgesetzt und geht hier voll auf. Mit Super Mario Land 2 erhalten wir hier liebevoll designtes Nintendo-Gameplay vom Feinsten.


Platz 3

Pokémon Rote/Blaue Edition

Pokemon Rote Edition

Pokémon ist definitiv eines der Games, die mich am meisten beeindruckt haben in meiner Jugend. Ich habe die Geschichte dieses Games einfach nur so aufgesogen. Ganz ohne Vorwissen stürzte ich mich Nachmittag für Nachmittag in dieses wundervolle Abenteuer. Ein ganzes Universum lag vor mir und wollte erkundet werden. 150 Pokémon warteten nur darauf, von mir eingefangen zu werden und mit mir an der Seite von Schiggy das böse Team Rocket aufzuhalten. An diese Zeiten erinnere ich mich immer noch gerne zurück.

Seitdem hat bei mir zwar kein Pokémon-Spiel an diesen spürbaren Pioniergeist von ROT und BLAU herangereicht. Aber ich bin der Reihe bis zuletzt treu geblieben.

Kleiner Funfact am Rande: Ich hatte damals keine Ahnung, dass man jederzeit sein Pokémon wechseln kann. Auch war mir unbekannt, dass man aus Begegnungen mit wilden Pokémon einfach fliehen kann. Daher habe ich einfach gegen alles gekämpft, was mir vor Nase lief. Das hatte zur Folge, dass ich vor der zweiten Arena bereits Level 30 geknackt hatte und daher schon arg OP in meinem ersten Durchlauf war.


Platz 2

Warioland – Super Mario Land 3

Warioland

Da war dieser kleine fiese Typ aus Mario Land 2 und Wario Blast, der auf einmal ein richtiges eigenes Spiel hatte. Eben war er noch der Böse, schon ist er hier der Star in Mario Land 3. Da Warioland einen durchaus vorhandenen Schwierigkeitsgrad hatte, habe ich es als Kind nie beenden können und scheiterte relativ früh im Game.

Doch auch wenn ich unzählige male gestorben war, hatte ich sehr viel Spaß mit Wario und seinen verrückten Gadgets. Inzwischen habe ich diese Schmach natürlich aus der Welt geschafft und liebe die Oberwelt, Bosskämpfe und das gesamte Design in diesem Meisterwerk einfach sehr. Warioland ist für mich eindeutig eines der besten Game Boy Spiele aller Zeiten. Knifflig, aber nicht zu sehr, witzig, aber nicht zu albern und spürbar mit jeder Menge Herzblut der Entwickler erschaffen worden. In diesem Game spürt man die Nintendo-Magie.


Platz 1

The Legend of Zelda Link’s Awakening

Zelda Links Awakening

Link’s Awakening ist und bleibt ein pures Meisterwerk. Dieses Spiel ist für mich einfach nur perfekt, mit den Item-Tauschpassagen, über die man sich echt Gedanken machen muss, um voranzukommen. Oder die witzig gestaltete Hauptstory, die die NPCs mit einbezieht. Sowie die 2D Passagen innerhalb einiger Dungeon-Abschnitte à la Adventures of Link vom NES. Hier scheint einfach alles durchdacht und perfekt zu sein. Kurzum ist dieses Spiel ist einfach eine spürbar runde Sache.

Kein Dungeon fühlt sich repetitiv an, gerade die letzten beiden Dungeons sorgen für einen knackigen Schwierigkeitszuwachs, um die Herausforderung auch mit allen Gadgets noch hochzuhalten. Alle gefundenen Gadgets werden sinnvoll eingesetzt und haben meist noch Einsatzmöglichkeiten neben dem Kampf. Als großer Freund der isometrischen Action-Adventure Games, ist das Artdesign für mich einfach nur herrlich anzusehen und wird niemals alt. Ich glaube, kein anderes Game Boy Spiel habe ich so oft durchgespielt wie mein Game Boy Lieblingsspiel: Zelda a Link’s Awakening.


Kommentare erwünscht.

Es handelt sich hier natürlich um eine rein subjektive Liste, die nur meine persönlichen Vorlieben abbildet. Dabei sei auch gesagt, dass ich viel mehr Spiele für den Game Boy liebe als diese 10 Games. Solltet ihr Spiele kennen, die eurer Meinung nach hier fehlen, oder ihr gar eine vollkommen eigene Top-Ten aufstellen wollen, so lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!

Pokémon – Karmesin und Purpur, eine offene Welt für die Taschenmonster!

Pokémon und ich

Meine erste Begegnung mit Pokémon hatte ich, als ich in der fünften Klasse war. Ein Mitschüler brachte Sammelkarten mit bunten kleinen Monstern darauf in die Schule. Neugierig wie ich war, schaute ich mir die Sammelkarten genau an und entdeckte das Wörtchen Pokémon auf deren Rückseite. Ich hatte noch nie etwas über diese neue Zeichentrickserie gehört, die bereits in aller Munde war. Bereitwillig führte mich mein Klassenkamerad in die Geschichte rund um die Taschenmonster ein und erklärte mir, wie man das Spiel spielte.

Den allgemeinen Glauben, dass niemand damals wusste, wie man das Spiel spielt, muss ich hiermit also widerlegen. Es ist wohl unnötig zu erwähnen, wie fasziniert, ich von diesem verdammt coolen Kartenspiel war. Doch damit nicht genug, zog er in der nächsten Pause einen Game Boy aus seiner Schultasche, und da war es, Pokémon, die blaue Edition, das erste Mal, dass ich es sah. Ein ganzes Videospiel zu dieser Trickserie von der alle Sprachen und zu den Monstern, die auf diesem coolen Kartenspiel zu sehen waren. Zu meinem Glück hatte er zu seiner blauen Edition auch noch die rote Edition zu Weihnachten bekommen, und bot mir diese günstig zum Kauf an. Selbstverständlich willigte ich ein, und gelang so in den Besitz meines ersten eigenen Pokémon Games. Sollte ich gefragt werden, könnte ich also definitiv meine nostalgisch emotionale Verbindung mit dem Pokémon-Universum nur schwer leugnen.

Pokémon, eine alte, noch immer laufende Videospielreihe

Seit meinen ersten Pokémon-Schritten sind schon einige Jahre ins Land gezogen und mit ihnen, unzählige Stunden Pokémon-Spielspaß. Dieses eine Spiel sollte zudem nicht das einzige bleiben. Es erschienen Vertreter der Reihe für den Game Boy, Game Boy Color, Game Boy Advance, Nintendo DS, DSI, 3DS und die Nintendo Switch. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die japanische Rollenspiel Serie dabei von einem 8-Bit-Spiel, mit isometrischen Pixellook, zu einem 3D-Abenteuer mit Onlinefunktionen und vollständig animierten Filmsequenzen. Bei diesen Weiterentwicklungen wurden, immer mal wieder neue Gameplay-Elemente eingeführt. So kamen unter anderem Gimmicks, wie ein Beeren-System, mit dem unsere Freunde sich im Kampf selbstständig heilen können oder auch eine Picknick-Funktion zum Kochen von Pokémon-Nahrung hinzu.

Auch einige Nebenreihen erblickten im Laufe der Zeit das Licht der Welt. So probierte sich Nintendo unter anderem an einer Fotosafari mit Pokémon Snap, einem Dungeon Crawler mit Pokémon Mystery Dungeon oder einer vollkommen neuen Art von Abenteuer in Legenden von Arceus. Nun war es an der Zeit, für eine offene Welt in der Pokémon Hauptspielreihe. Als Pokémon-Fan der ersten Stunde freute ich mich riesig und bestellte umgehend vor.

Kommen wir nun zu: Karmesin und Purpur

Zum Spiel

Das Spiel beginnt, in unserem Kinderzimmer, wie wir es von Pokémon gewohnt sind. Wir stehen kurz vor unseren Traum endlich Pokémontrainer zu werden. Als auch schon der Professor persönlich bei uns eintrifft, um uns mitzuteilen, dass wir in die Pokémon-Akademie aufgenommen wurden. Jetzt lernen wir auch schon die drei zur Verfügung stehenden Starter-Pokémon kennen.

Gerade als wir uns mit Felori, Krokel und Kwaks vertraut gemacht haben, treffen wir auf unsere, überaus energiegeladene und aufgedrehte, Nachbarin und Mitschülerin Nemila. Nachdem wir unser Pokémon ausgewählt haben, begleitet uns Nemila durch die offene Spielwelt von Paldea. Auf dem Weg zur Akademie bringt sie uns zudem gleich das Fangen von Pokémon bei.

Aufgeschreckt durch einen Schrei, kommen wir vom Weg ab und suchen dessen Ursache. Als wir diese jedoch finden, stürzt unser Charakter auch schon einen Hang hinab. Da lagen wir plötzlich unten am Strand, mit uns, die Ursache für den Schrei, ein erschöpftes unbekanntes Pokémon. Nachdem wir dem Pokémon wieder auf die Beine geholfen haben, revanchiert es sich mit Geleitschutz durch eine gefährliche Höhle zurück auf den Hang zu Nemila. Nach kurzer Vorstellung von Pepper, einem weiteren Mitschüler, der uns das mysteriöse Pokémon überlässt, geht es auch schon weiter in die Hauptstadt und damit weiter in Richtung Akademie. Pokémon wäre jedoch nicht Pokémon, wenn es nicht eine vermeintlich böse Gruppe gäbe, die irgendjemanden gehörig die Suppe versalzt. Diesen Job übernimmt Team Star, welches sich natürlich noch vor Betreten der Akademie, durch einen kurzen Kampf, bei uns vorstellt.

In der Akademie angekommen, werden wir vom Professor in Empfang genommen und nach einigem Schulgeplänkel auch schon auf unsere eigene persönliche Schatzsuche geschickt. Nun scheinen wir die Freie Wahl zu haben, ob wir klassisch die Arena-Orden sammeln, auf die Jagd nach den ominösen Titan-Pokémon gehen oder uns um das Problem mit Team Star kümmern. Was es mit unserem neuen Freund, dem mysteriösen Pokémon vom Strand, wirklich auf sich hat, wird die Zeit wohl noch zeigen müssen.

Klingt alles nach ziemlichen Standard-Pokémon-Game, was war also neu?

Wir hatten bisher noch nie die Option in einem Pokémon Teil der Hauptreihe, uns frei zu entscheiden, was wir, wann machen. Die Spiele waren alle bisher sehr linear und gaben strikt vor, welche Arenen nach welchem Event bearbeitet werden müssen. Die Pokémon erhielten zudem eine neue Kampffähigkeit, die sich Terrakristallisierung nennt und den Typ des Pokémons verändern kann, sowie die Attacken des Terratyps verstärkt.

Was wir von diesem Pokémon-Teil wollten

Wir wollten mit unseren Pokémon spaßige Kämpfe austragen, interessante Orte auf dieser riesigen Welt entdecken und frei entscheiden, was wir machen und was nicht. Wir wollten die neuen Pokémon in ihren unterschiedlichen Lebensräumen antreffen, Geheimnisse lüften und spannende Trainerkämpfe ausfechten. Einfach nur ein Pokémon, das all das zu bieten hat, was wir von Pokémon Rot schon kennen, nur in 3D, mit einer freien offenen Welt.

Was haben wir bekommen?

Zu den technischen Problemen

Natürlich muss ich die ganzen, hoffentlich in der Zukunft irgendwann durch Nintendo behobenen, aber dennoch vorhandenen technischen Probleme erwähnen. Das Spiel hat so viele grafische Fehler, dass es fast selbst ein einziger Fehler ist. Alle Kanten sind so schlecht gerendert, dass man an gewissen Stellen im Spiel nicht mal die Form von einzelnen Dingen ausmachen kann. Aus irgendwelchen Gründen verwendet das Spiel die wohl hässlichsten und schlecht aufgelösten Texturen, die ich seit dem PlayStation Zeitalter gesehen habe. So sind die Kanten jeder Figur unklar verrissen und zum Beispiel die Texturen der gemauerten Wände nur ein Brei aus Pixeln.

Bei den Animationen traf es Game Freak dieses Mal auch nicht besser, alles, was mehr als eine Armlänge von uns entfernt ist, ruckelt und hakt derart vor sich hin, dass es schon schmerzt sich das Martyrium anzuschauen. Zudem poppt so ziemlich alles in und aus dem Bild, wie es ihm gerade beliebt. So verschwinden NPCs, Pokémon, Gebäude und Berge gerne einfach mal aus dem sichtbaren Spektrum des Lichts und tauchen hier und da plötzlich wieder auf.

Zum Gameplay

Wie gewohnt fangen, trainieren und entwickeln wir auch in Karmesin und Purpur unsere Pokémon. Hierbei muss man leider anmerken, dass ich in bisher keinem Pokémon-Teil, so schlecht ausgerüstete Pokémontrainer angetroffen habe, wie hier. Kaum einer, der sehr spärlich vorhandenen herausfordernden Pokémontrainer hat mehr als ein bis zwei Pokémon dabei, lasst mich nicht lügen, aber ich meine, wenn es hochkommt haben fünf Trainer mehr als zwei Pokémon im gesamten Game. Die vermeintliche Freiheit frei zu entscheiden, was man in diesem Spiel macht und was nicht, ist ein Witz, da man alle Aufgaben erledigen muss, um in der Story voranzukommen. So nehmen wir als einziges wirklich innovatives Element war, dass ein lineares Spielprinzip nun in ein freiheitlich lineares übersetzt wurde.

Wir müssen ähnlich wie bei Mega Man, wo es egal ist, ob man Quick-Man oder Heat-Man zuerst erledigt, denn um zu Doktor Wily zu gelangen, müssen sowieso beide erledigt werden. Jede einzelne der Aufgaben zwar in egal welcher Reihenfolge erledigen, aber dennoch erledigen. Also ist die große Neuerung, nichts weiter als Schall und Rauch. Dazu kommt, dass diese offene Welt nichts zu erkunden bietet, was auch nur halbwegs interessant zu entdecken wäre.

Alle entdeckten Orte sind entweder an die Hauptgeschichte gebunden und werden sowieso besucht oder ausgestorben, was die offene Welt vollkommen bedeutungslos macht. Ganz zu schweigen von den einfallslosen und uninteressanten Dialogen der NPCs in den leblosen Städten, oder Dörfern und dem Fakt, dass Nintendo uns im Jahr 2022 immer noch ohne Sprachausgaben abfrühstückt. Allerdings muss ich dazu sagen, gibt es auch eine Neuerung, die ich richtig gut finde. Erstmals müssen wir zum Heilen unseres Teams nicht extra in ein Pokémon-Center gehen, sondern können dies an einem Stand in der Nähe der Fangzonen erledigen.

Persönliches Fazit und Kritik

So kann ich zum Schluss nur noch sagen, Pokémon Karmesin und Purpur sind technisch schlecht designt, einfallslos geschrieben und haben ein todlangweiliges, ewig langes Tutorial, welches nicht übersprungen werden kann von circa 30 – 40 Minuten. Karmesin und Purpur hätte meines Erachtens niemand gebraucht und kann ruhigen Gewissens links liegen gelassen werden. Ich hätte nach dem Debakel der Neuauflage von Diamant und Perle, mehr erwartet und gehofft, dass Nintendo sein eigenes Seal of Quality nicht auf jeden Mist draufklatscht, den sie versilbern wollen.

Solltet ihr ein gutes Pokemon Spiel auf der Switch spielen wollen, holt euch lieber Schild / Schwert, Let’s Go Evoli / Pikatchu oder New Pokemon Snap. Wer allerdings die letzten zehn Jahre Pokémon-technisch unter einem Stein gelebt hat, kann hier dennoch beherzt zugreifen, da es dann durchaus als innovativ und gut, durchgehen könnte. In diesem Sinne bin ich froh, durch Pokémon Karmesin und Purpur, vom Game-Vorbestellen endgültig geheilt worden zu sein. Viel Spaß beim nicht Nachzocken.

Chrono Trigger – Lohnt sich der JRPG Klassiker?

Was brachte mich dazu, Chrono Trigger in 2022 zu spielen?

Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich in Phasen ein bestimmtes Genre bevorzuge. So kommt es durchaus vor, dass ich mal ganz viele Adventures oder Action-Games hintereinander wegspiele und dann wiederum Ewigkeiten das Genre nicht mit dem leisesten Hauch von Interesse betrachte. In einer dieser Phasen war also mal wieder das klassische japanische Rollenspiel Genre an der Reihe. Nachdem ich Dragon Quest 11 gespielt hatte, hatte ich Blut geleckt und wollte mich weiter in rundenbasierte Kämpfe mit einer Gruppe von lustigen und zugleich liebenswerten Charakteren stürzen.

Also machte ich mich auf die Suche nach dem nächsten japanischen Highlight, welches ich mir vorknöpfen konnte. Bei meiner Suche vielen mir die All-Time Community Lieblinge Final Fantasy 6 und Chrono Trigger ins Auge. Da ich jedoch bereits einige Final Fantasy Teile abgebrochen hatte, entschied ich mich dieses Mal eben für Chrono Trigger.

Welche Version soll ich spielen?

Im Hintergrund solltet Ihr wissen, dass Chrono Trigger auf dem Sammlermarkt sehr beliebt ist und auch bereits für verschiedenste Systeme erschienen ist. So gibt es das Spiel international für Super Nintendo, Playstation, IOS, Android, Steam oder Nintendo DS. Preislich liegt das Spiel „physisch“ aktuell bei 90 Euro bis 900 Euro je nach gewünschter Version.

Da ich gerade mein Steam Deck frisch ausgepackt hatte und meine beiden Nieren gern noch etwas länger behalten wollte, beschloss ich mir die PC-Version des Klassikers herunterzuladen. Dies war zudem für mich die beste Gelegenheit, mein Steamdeck einzuweihen. Außerdem kommt diese Version mit deutschen Bildschirmtexten, im Stil von Akira Toriyama, animierten Videosequenzen und einer tollen Soundausgabe daher, was ich für die gelungene Immersion sehr begrüße.

Zum Spiel

In Chrono Trigger übernehmen wir die Kontrolle über Chrono einen jungen Katana schwingenden Helden aus dem Jahre 1000 nach Christus. Aufgrund eines Zwischenfalls, mit einer Erfindung seiner Freundin Lucca, auf einem Fest in seinem Heimatkönigreich wird jedoch ein Mädchen namens Marle ins Mittelalter teleportiert. Chrono beschließt Marle zu retten und stürzt sich ebenfalls 400 Jahre in die Vergangenheit. Als er nach kurzer Suche, Marle endlich gefunden hat, geraten sie auf dem Weg zurück in Ihre eigentliche Zeit, zufällig in eine vollkommen zerstörte Zukunft. Im Jahre 2300 nach Christus, erfahren sie, dass die Welt in einigen Jahren nicht mehr so existieren wird, wie sie sie kennen.

Ein riesiges Ungeheuer aus den Tiefen des Weltalls, hat sich bereits in grauer Vorzeit im Erdkern eingenistet und wartet nur darauf, die Hölle auf Erden losbrechen zu lassen und alles zu verwüsten. Um dies zu verhindern, beschließen Chrono, Lucca und Marle das Monster aufzuhalten. Es beginnt eine wundervolle Reise durch verschiedene Zeitalter voller futuristischer Technik, mittelalterlicher Magie und urzeitlicher Kreaturen. Chrono findet auf seiner Reise in jeder Epoche neue Verbündete und kommt so seinem Ziel, Lavos, wie das Ungeheuer genannt wird, aufzuhalten, immer ein Stückchen näher und wir tauchen immer mehr in die Hintergrundgeschichten dieses wunderbaren Spiels ein.

Gameplay

Ganz klassisch wie es sich für ein richtiges japanisches Rollenspiel gehört, treffen wir in Chrono Trigger auf ein Gruppensystem, bei dem wir immer mit drei Mitgliedern der Gruppe im Team agieren. Jedes Teammitglied hat seine eigenen Kernkompetenzen wie Heilung, Zauber, Gewalt und Co, was jede Menge taktische Möglichkeiten im Spiel einräumt. Die Kämpfe laufen rundenbasiert mit einem Attack-Timer ab und setzen wenig bis kein Grinding voraus.

Hervorzuheben sind hier die Kombo-Attacken, je nachdem wen wir mit in unserer Gruppe dabei haben. So, schalten wir abhängig davon, andere Angriffe und Zaubermöglichkeiten frei. Es ergibt also durchaus Sinn, sich hin und wieder zu überlegen, ob der ein oder andere Bosskampf nicht besser mit Gruppenmitglied A, statt B, angegangen werden sollte.

Zudem gibt es in diesem bereits 1995 auf den Markt gekommenen Spiel Entscheidungen, die den Spielverlauf beeinflussen und die Möglichkeit eures Gruppenaufbaus verändern können.

Das Spiel lässt uns gekonnt Rätsel über die Zeitalter hinweg lösen und baut eine einzigartige Atmosphäre um diese wunderbare Story auf, die ihresgleichen sucht.

Fazit

Ich habe dieses Spiel in meine Steambibliothek geladen, weil ich immer wieder gehört habe, wie gut es sein soll. Viele Stimmen heben es auch heute, knapp 28 Jahre nach Release in den Himmel und behaupten, es sei das beste jemals kreierte, japanische Rollenspiel aller Zeiten. Ich ging sehr skeptisch an die Sache heran, hatte ich doch schon unzählige Pokémon, Dragon Quest und viele Andere gespielt. Darum, konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass diese olle Kamelle so gut sein sollte, heutige Games immer noch in den Schatten zu stellen.

Ich wurde eines Besseren belehrt, Chrono Trigger hat einfach alles, knackiges Gameplay, tolle Geschichten, sympathische Charaktere, abwechslungsreiche Bosse und vieles mehr. Ich kann mit Fug und Recht sagen, Chrono Trigger ist das beste japanische Rollenspiel, das ich jemals gespielt habe und ist auf meiner allgemeinen Liste von Lieblingsspielen, auch ganz weit oben mit dabei.

Aber eines merkt man deutlich, Dragon Quest, das war Enix, Final Fantasy, das war Square und das erste Baby dieser fusionierten Rollenspiel-Meisterschmieden, das war Chrono Trigger von Square Enix. So bleibt mir nichts anderes übrig, als meine eindeutige Empfehlung für dieses Meisterwerk auszusprechen. In diesem Sinne, viel Spaß beim Nachzocken.

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