Spiele bis zum Abwinken, ein Blick auf Gaming-Abo-Dienste und digitale Spiele

Der ultimative Booster für deine Spielbibliothek?

Jeder, der bereits eine modernere Videospielkonsole verwendet hat, wird sie schon einmal gesehen haben, die verschiedenen Gaming-Abo-Modelle der großen Konsolenhersteller. Diese Modelle unterscheiden sich dabei teilweise stark im Umfang, Preis und in ihrem Mehrwert für den Nutzer. So gibt es Modelle, die rein auf der Konsole verwendet werden und andere, die wiederum die Konsolenspiele auf den heimischen PC oder das Smartphone holen können. Das ganze geht sogar so weit, dass nicht einmal eine Konsole für die Nutzung einiger Abos benötigt wird.

Neben der immensen Auswahl an Spielen, die einige Abos mitbringen, ist Cloud Gaming die wohl bedeutendste Stärke einiger dieser Modelle. Cloud Gaming, das bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ich überall da, wo meine Internetverbindung schnell genug und meine Hardware fähig genug ist, die neuesten Spiele zocken kann. Die Hardwareanforderungen sind dabei meist zu vernachlässigen und werden bereits durch sieben Jahre alte Laptops oder fünf Jahre alte Smartphones bestens bedient.

Was für Abo-Modelle gibt es?

Im Folgenden möchte ich euch die drei Abo-Modelle von Microsoft, Sony und Nintendo einmal etwas detaillierter vorstellen, ist zwar etwas trocken, aber vielleicht hilft es ja jemandem.

Microsoft Xbox Game Pass

Die Xbox bietet drei verschiedene Ausprägungen ihres Game Pass an, dabei enthalten alle drei Modelle Mitgliederrabatte im Microsoft Online-Store, eine Bibliothek mit über 100 Spielen, darunter auch viele Titel direkt zur Veröffentlichung.

  • Konsole: Wie der Name es vermuten lässt, beschränkt sich dieses Modell rein auf Nutzer einer Xbox.
  • PC: Der Name spricht hier auch für sich, so beschränkt sich dieses Modell auf die Nutzung mit dem PC, enthält dabei aber zusätzlich, das EA Games Spiele-Abo: EA Play, mit vielen weiteren beliebten Spielen in der Bibliothek.
  • Ultimate: Nun kommen wir sozusagen zur „eierlegenden Wollmilchsau“ unter den Abo-Modellen. Neben den Paketen Konsole und PC ist hier zusätzlich noch Cloud-Gaming und allerlei Gratis-Content wie zum Beispiel Skins enthalten. Zudem legt Microsoft noch seinen Online Multiplayer Dienst Xbox Live Gold obendrauf, was zusätzliche Rabatte und gratis Spiele bedeutet.

Die Kosten belaufen sich hierbei auf jeweils 9,99 Euro für PC und Konsole, sowie 12,99 Euro für Ultimate.

Sony PlayStation Plus

Die PlayStation bietet, wie die XBOX auch, drei verschiedene Ausprägungen ihres Abos an, dabei enthalten die jeweils höheren Stufen immer alle Vorteile der darunterliegenden Abstufungen. Außerdem enthalten alle drei Modelle Zugriff auf die PS-Plus Collection, eine Auswahl von hochrangigen Playstation-Spielen, Share Play, einen online Multiplayer, quasi wie früher auf dem Sofa mit Abwechseln und dazu dann noch einen Cloudspeicher für Spieldateien.

  • Essential: Dieses Modell bietet monatliche gratis Spiele, die an das Abonnement und den Account geknüpft werden, Online Multiplayer Funktionen und exklusive Rabatte im PSN Store.
  • Extra: Neben allen Vorteilen der Essential Mitgliedschaft gibt es hier auch Zugriff auf eine Spielbibliothek, ähnlich groß wie die der anderen Mitbewerber. Zudem ist der Abo-Dienst Ubisoft+ Classics ebenfalls enthalten und fügt so einige Ubisoft Klassiker der Spielbibliothek hinzu.
  • Premium: Zu allen bisherigen Vorteilen gesellen sich hier auch noch Cloud-Gaming Funktionen und die Möglichkeit Neuerscheinungen für eine festgelegte Zeit anzuspielen.

Die Kosten belaufen sich hierbei monatlich auf 8,99 Euro für Essential, 13,99 Euro für Extra und für Premium auf 16,99 Euro.

Nintendo Switch Online

Nintendo bietet seinen Online-Dienst in einer Basisversion und einer erweiterten Version an. Dabei enthält die Basisversion einen Online Multiplayer, eine über 100 Titel große Klassiker-Bibliothek mit Nintendo Entertainment System und Super Nintendo Spielen. Des Weiteren erhalten wir einen Cloudspeicher für Spielstände, Zugriff auf den Mitglieder Shop und die Nintendo Switch Online App mit Voice-Chat, und extra Inhalten zu diversen Nintendo Spielen.

In der erweiterten Version kommen zu allen Inhalten der Basisversion, noch einige Nintendo 64 und Sega Mega Drive Titel zur Spielbibliothek hinzu. Außerdem erhalten wir Zugriff auf die Erweiterungen für die Nintendo Spiele: Splatoon 2, Mario Kart 8 Deluxe und Animal Crossing New Horizon.

Preislich am günstigsten, liegt die Basisversion bei 19,99 Euro im Jahr für einen einzelnen Account und in der Familienmitgliedschaft für bis zu acht Accounts bei 34,99 Euro. Die erweiterte Version verdoppelt diesen Preis auf jährlich, 39,99 Euro im Einzelabo und 69,99 Euro im Familienabo.

Disclaimer

Alle Preismodelle sind in verschiedenen Abstufungen und Abrechnungszeiträumen zu den unterschiedlichsten Preisen zu bekommen, daher dienen diese Preisangaben nur zur reinen Orientierung und sind ohne Gewähr.

Die Vorteile eines Gaming-Abos

Der Online Multiplayer ist wohl der offensichtlichste Vorteil für alle, die gerne mit und oder gegen andere Spieler antreten wollen und bleibt hier außen vor.

Vorweg sei gesagt, dass die Dienste nur schwer vergleichbar sind. Gerade Nintendo kapselt sich hier deutlich von den andern Big Playern ab. So richtet sich Nintendo eher an Fans Ihrer klassischen Konsolen und damit eher an Retro-Fans und Nostalgiker. Wobei sich beispielsweise Microsoft bemüht, so viele Neuerscheinungen wie nur irgend möglich in seinen Game Pass zu bringen.

Eine riesige Bibliothek

Aber was ist meiner Meinung nach der größte Vorteil? Ganz einfach, ein ganzer Haufen Videospiele, die ich vielleicht niemals gespielt, gekauft oder gesehen hätte, warten nur darauf installiert zu werden. So liefen hier schon Games wie: Power Wash Simulator, Disneys Dreamlight Valley, Peggle, The Escape Academy, Donot County und viele weitere über den Bildschirm. Ganz zu schweigen von den ganzen Neuerscheinungen, die meine Familie bereits genießen durfte, unter anderem haben wir so, Meisterwerke wie: Halo Infinite, Return to Monkey Island, The Outer Worlds, Ratchet And Clank, Persona 5 Royal, Dragon Quest 11 und Days Gone gezockt. All diese Games sind dabei nur die Spitze des Eisbergs, ob Indie-Games, verpasste Klassiker oder einfach nur einen Puzzler für zwischendurch, die Abo-Modelle stocken jedem Gamer mit einer normalen Sammlung gehörig die Bibliothek auf.

Spiel überall!

Auch die Cloud-Gaming Funktionen sind durchaus erwähnenswert, keinen Platz mehr auf der Festplatte, aber Lust auf eine Runde Halo? Kein Problem, keine Konsole? Auch kein Problem! Kein Internet? Okay, das wäre dann doch ein Problem, aber ihr wisst, worauf ich hinaus will. Noch nie war zocken so zugänglich, alles, was ihr heute noch braucht, ist ein handelsübliches Smartphone, ein Abo und Internet, das ist auch schon alles. Ich empfehle zwar für den Komfort noch einen Controller, aber nicht einmal den braucht ihr, in den meisten Fällen. Zudem fallen bei Cloud-Games auch die lästige Installation weg und Ihr seid mit einem Knopfdruck in Sekunden mitten im Geschehen.

Die Schattenseite der Medaille

Verfügbarkeit

Wie alles im Leben hat auch das Abonnieren eines Gaming Dienstes seine Nachteile. Denkt immer dran, was euch nicht gehört, kann man euch ganz einfach wegnehmen. So werden oft Lizenzen wieder aus den Abos entfernt oder verlieren Ihre Gültigkeit beim Auslaufen eures Zahlplans. So kann es durchaus sein, dass ihr, wenn ihr nicht rechtzeitig verlängert oder sich euer Anbieter mit einem Publisher gestritten hat, mitten in eurer Story nicht weiterspielen könnt. Meistens werden diese Änderungen früh genug bekannt gegeben, sodass rechtzeitig darauf reagiert werden kann. Das bringt euch nur leider nichts, wenn Ihr gerne ein Spiel beenden wollt und nicht in der vorgegebenen Zeit zum Abschluss kommt.

Was habe ich an Nintendos Dienst auszusetzen?

Leider trifft der, für mich, größte Vorteil nicht auf den Dienst von Nintendo zu. Das reine Angebot von „alten“ und zum Teil nicht wirklich gut emulierten Spielen, haut mich einfach nicht vom Hocker. Auch wenn ich gestehen muss, dass es ganz nett ist alte Spiele wie Mario Kart 64 online und in HD spielen zu können. Ich finde, da könnte Nintendo deutlich nachbessern, und sich eine Scheibe von den anderen Anbietern abschneiden.

Rechnet sich das ganze?

Natürlich sind die Kosten ein Witz im Vergleich zum neu kaufen eines Games, welche auf der aktuellen Generation mit rund 75 Euro zu Buche schlagen. So amortisiert sich das Jahresabo meist beim Kauf von zwei Vollpreis-Titeln. Im Gegenschluss heißt es aber auch, solltet ihr euch im Jahr so um die ein bis zwei Spiele kaufen und sowieso nicht mehr Spiele spielen, ist es eventuell unklug vorschnell zu abonnieren. Zumal ja durchaus nicht alle Spiele in so einem Modell vorhanden sind, die so auf den Markt kommen. Daher solltet ihr euch immer informieren, ob überhaupt Spiele, die euch interessieren, in diesen Modellen vorhanden sind. Sonst passiert es schnell, dass ihr zu eurem Jahresabo noch diverse Spiele extra kaufen müsst und im Endeffekt gar keinen persönlichen Vorteil aus dem Dienst zieht.

Ich persönlich spiele so gut wie nie online und habe kein Interesse an den Klassikern von Nintendo, da ich diese schon anderweitig besitze. So ist für mich deren Angebot gänzlich uninteressant, zumal ich bei Nintendo so oder so jede Neuerscheinung kaufen muss, welche ich spielen will.

Wie sehe ich digitale Games als Nostalgiker und Sammler?

Ich muss sagen, dass ich den Trend hin zu reinen Digital-Games sehr bedauerlich finde und immer öfter feststellen muss, dass einzelne Games keine Disk-Version mehr erhalten. Spiele, die ich im Game Pass oder Playstation Plus gespielt habe, versuche ich stets, auch physisch zu bekommen und in meine Sammlung zu integrieren. Ich liebe es einfach, auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer, durch meine Sammlung zu „blättern“ und meine Videospiele mit den eigenen Händen anfassen zu können. Die Erinnerungen, die ich an einzelne Videospiele habe, kommen mir immer viel deutlicher vor, wenn ich zum Beispiel den Geruch der kleinen Booklets aufnehmen kann und die Rückseite der Hülle betrachte.

Versteht mich nicht falsch, ich sehe den Vorteil von digitalen Games deutlich ein, was den Versionsstand, die Ladezeiten und vor allem die Ladegeräusche angeht. Nur denkt bitte alle einfach mal daran zurück, wie oft uns schon diverse online Stores geschlossen wurden und wir den Zugriff auf unsere Spiele verloren haben. Die PSP und Nintendo WII, haben es vorgemacht, nun stellt euch einfach mal kurz folgendes Szenario vor, die Gaming-Plattform Steam macht einfach seine Server dicht und stellt seine Dienste ein. Ich würde hunderte meiner digitalen Games verlieren und das unwiderruflich.

Ich weiß, dieses Beispiel ist sehr weit hergeholt, aber durchaus im Rahmen des Möglichen. Und genau darum werde ich meinen heutzutage leider immer öfter unfertigen Disk-Versionen immer einen kleinen Platz in meinem Regal freihalten. Auch wenn mein Leben irgendwann mit meinem eigenen kleinen Videospielmuseum endet und mir mein Sohn schon leidtut, wenn er alles, was ich so angehäuft habe, dann wegwerfen muss.

Blick in die Glaskugel und persönliches Fazit zu digitalen Games

Retro gamer jells at cloud

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Konsolenhersteller versuchen werden, mit der nächsten oder übernächsten Generation auf rein digitale Games umzusatteln. Schließlich ist es für sie ja ein gefundenes Fressen, alle Preise, Einnahmen und Gewinne, die auf Ihrer Plattform generiert werden, führen dann zu Mehreinnahmen und liegen komplett in ihrem Machtbereich. Sie verdienen dann viel mehr Geld als zuvor und lassen, wie sie es ja jetzt schon tun, die Preise auf dem Niveau der physischen Ladenversionen. Die Preisbindung käme einem Monopol gleich und würde das Angebot und Nachfrage Modell des Videospielmarktes zerstören. Game-Läden würden reihenweise Pleite gehen und viele Elektroläden gleich mit ihnen, einfach, weil ihnen dann die Laufkundschaft fehlt. Die fehlende Möglichkeit, ein gebrauchtes Spiel günstig zu erwerben oder wieder zu Geld machen zu können, schließt zudem Spieler mit geringem Budget für ihr Hobby, weitestgehend aus.

Der Vollpreis-Boykott

Ich bin der Meinung wir sollten uns gegen diese Entwicklung stellen, solange wir noch können. Und dabei so viele Spiele wie es nur geht physisch im Handel kaufen. Bevor wir die neuen Grand Theft Autos, Zeldas, Crash Bandicoots und Halos nur noch exklusiv über, dann sicherlich immer teurer werdende, Abodienste oder überteuerte Online-Shops kaufen können. Zudem ich die Magie des Schenkens, eines verpackten Videospiels zu Weihnachten, Geburtstag und so weiter, zu meinen Lebzeiten nicht missen möchte.

Meine persönliche Empfehlung

Abonniert die Dienste, die euch vom Umfang und der Leistung her am besten zusagen. Lernt neue Spiele kennen und freut euch regelmäßig auf die Neuzugänge. Doch vergesst nicht, sofern ihr es euch leisten könnt, euch ab und zu mal in eurem lokalen Game-Laden blicken zu lassen.

Gebt also bitte den online Stores nicht mehr Marktmacht als nötig, wenn ihr Spiele zu Vollpreis kauft. Zum Schluss möchte ich nochmal deutlich sagen, dass Ihr immer nach eurem Geldbeutel entscheiden solltet und hoffentlich jeden Sale mitnehmt, den ihr findet, gerne auch digital, das machen wir schließlich alle. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Zocken.

Pokémon – Karmesin und Purpur, eine offene Welt für die Taschenmonster!

Pokémon und ich

Meine erste Begegnung mit Pokémon hatte ich, als ich in der fünften Klasse war. Ein Mitschüler brachte Sammelkarten mit bunten kleinen Monstern darauf in die Schule. Neugierig wie ich war, schaute ich mir die Sammelkarten genau an und entdeckte das Wörtchen Pokémon auf deren Rückseite. Ich hatte noch nie etwas über diese neue Zeichentrickserie gehört, die bereits in aller Munde war. Bereitwillig führte mich mein Klassenkamerad in die Geschichte rund um die Taschenmonster ein und erklärte mir, wie man das Spiel spielte.

Den allgemeinen Glauben, dass niemand damals wusste, wie man das Spiel spielt, muss ich hiermit also widerlegen. Es ist wohl unnötig zu erwähnen, wie fasziniert, ich von diesem verdammt coolen Kartenspiel war. Doch damit nicht genug, zog er in der nächsten Pause einen Game Boy aus seiner Schultasche, und da war es, Pokémon, die blaue Edition, das erste Mal, dass ich es sah. Ein ganzes Videospiel zu dieser Trickserie von der alle Sprachen und zu den Monstern, die auf diesem coolen Kartenspiel zu sehen waren. Zu meinem Glück hatte er zu seiner blauen Edition auch noch die rote Edition zu Weihnachten bekommen, und bot mir diese günstig zum Kauf an. Selbstverständlich willigte ich ein, und gelang so in den Besitz meines ersten eigenen Pokémon Games. Sollte ich gefragt werden, könnte ich also definitiv meine nostalgisch emotionale Verbindung mit dem Pokémon-Universum nur schwer leugnen.

Pokémon, eine alte, noch immer laufende Videospielreihe

Seit meinen ersten Pokémon-Schritten sind schon einige Jahre ins Land gezogen und mit ihnen, unzählige Stunden Pokémon-Spielspaß. Dieses eine Spiel sollte zudem nicht das einzige bleiben. Es erschienen Vertreter der Reihe für den Game Boy, Game Boy Color, Game Boy Advance, Nintendo DS, DSI, 3DS und die Nintendo Switch. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die japanische Rollenspiel Serie dabei von einem 8-Bit-Spiel, mit isometrischen Pixellook, zu einem 3D-Abenteuer mit Onlinefunktionen und vollständig animierten Filmsequenzen. Bei diesen Weiterentwicklungen wurden, immer mal wieder neue Gameplay-Elemente eingeführt. So kamen unter anderem Gimmicks, wie ein Beeren-System, mit dem unsere Freunde sich im Kampf selbstständig heilen können oder auch eine Picknick-Funktion zum Kochen von Pokémon-Nahrung hinzu.

Auch einige Nebenreihen erblickten im Laufe der Zeit das Licht der Welt. So probierte sich Nintendo unter anderem an einer Fotosafari mit Pokémon Snap, einem Dungeon Crawler mit Pokémon Mystery Dungeon oder einer vollkommen neuen Art von Abenteuer in Legenden von Arceus. Nun war es an der Zeit, für eine offene Welt in der Pokémon Hauptspielreihe. Als Pokémon-Fan der ersten Stunde freute ich mich riesig und bestellte umgehend vor.

Kommen wir nun zu: Karmesin und Purpur

Zum Spiel

Das Spiel beginnt, in unserem Kinderzimmer, wie wir es von Pokémon gewohnt sind. Wir stehen kurz vor unseren Traum endlich Pokémontrainer zu werden. Als auch schon der Professor persönlich bei uns eintrifft, um uns mitzuteilen, dass wir in die Pokémon-Akademie aufgenommen wurden. Jetzt lernen wir auch schon die drei zur Verfügung stehenden Starter-Pokémon kennen.

Gerade als wir uns mit Felori, Krokel und Kwaks vertraut gemacht haben, treffen wir auf unsere, überaus energiegeladene und aufgedrehte, Nachbarin und Mitschülerin Nemila. Nachdem wir unser Pokémon ausgewählt haben, begleitet uns Nemila durch die offene Spielwelt von Paldea. Auf dem Weg zur Akademie bringt sie uns zudem gleich das Fangen von Pokémon bei.

Aufgeschreckt durch einen Schrei, kommen wir vom Weg ab und suchen dessen Ursache. Als wir diese jedoch finden, stürzt unser Charakter auch schon einen Hang hinab. Da lagen wir plötzlich unten am Strand, mit uns, die Ursache für den Schrei, ein erschöpftes unbekanntes Pokémon. Nachdem wir dem Pokémon wieder auf die Beine geholfen haben, revanchiert es sich mit Geleitschutz durch eine gefährliche Höhle zurück auf den Hang zu Nemila. Nach kurzer Vorstellung von Pepper, einem weiteren Mitschüler, der uns das mysteriöse Pokémon überlässt, geht es auch schon weiter in die Hauptstadt und damit weiter in Richtung Akademie. Pokémon wäre jedoch nicht Pokémon, wenn es nicht eine vermeintlich böse Gruppe gäbe, die irgendjemanden gehörig die Suppe versalzt. Diesen Job übernimmt Team Star, welches sich natürlich noch vor Betreten der Akademie, durch einen kurzen Kampf, bei uns vorstellt.

In der Akademie angekommen, werden wir vom Professor in Empfang genommen und nach einigem Schulgeplänkel auch schon auf unsere eigene persönliche Schatzsuche geschickt. Nun scheinen wir die Freie Wahl zu haben, ob wir klassisch die Arena-Orden sammeln, auf die Jagd nach den ominösen Titan-Pokémon gehen oder uns um das Problem mit Team Star kümmern. Was es mit unserem neuen Freund, dem mysteriösen Pokémon vom Strand, wirklich auf sich hat, wird die Zeit wohl noch zeigen müssen.

Klingt alles nach ziemlichen Standard-Pokémon-Game, was war also neu?

Wir hatten bisher noch nie die Option in einem Pokémon Teil der Hauptreihe, uns frei zu entscheiden, was wir, wann machen. Die Spiele waren alle bisher sehr linear und gaben strikt vor, welche Arenen nach welchem Event bearbeitet werden müssen. Die Pokémon erhielten zudem eine neue Kampffähigkeit, die sich Terrakristallisierung nennt und den Typ des Pokémons verändern kann, sowie die Attacken des Terratyps verstärkt.

Was wir von diesem Pokémon-Teil wollten

Wir wollten mit unseren Pokémon spaßige Kämpfe austragen, interessante Orte auf dieser riesigen Welt entdecken und frei entscheiden, was wir machen und was nicht. Wir wollten die neuen Pokémon in ihren unterschiedlichen Lebensräumen antreffen, Geheimnisse lüften und spannende Trainerkämpfe ausfechten. Einfach nur ein Pokémon, das all das zu bieten hat, was wir von Pokémon Rot schon kennen, nur in 3D, mit einer freien offenen Welt.

Was haben wir bekommen?

Zu den technischen Problemen

Natürlich muss ich die ganzen, hoffentlich in der Zukunft irgendwann durch Nintendo behobenen, aber dennoch vorhandenen technischen Probleme erwähnen. Das Spiel hat so viele grafische Fehler, dass es fast selbst ein einziger Fehler ist. Alle Kanten sind so schlecht gerendert, dass man an gewissen Stellen im Spiel nicht mal die Form von einzelnen Dingen ausmachen kann. Aus irgendwelchen Gründen verwendet das Spiel die wohl hässlichsten und schlecht aufgelösten Texturen, die ich seit dem PlayStation Zeitalter gesehen habe. So sind die Kanten jeder Figur unklar verrissen und zum Beispiel die Texturen der gemauerten Wände nur ein Brei aus Pixeln.

Bei den Animationen traf es Game Freak dieses Mal auch nicht besser, alles, was mehr als eine Armlänge von uns entfernt ist, ruckelt und hakt derart vor sich hin, dass es schon schmerzt sich das Martyrium anzuschauen. Zudem poppt so ziemlich alles in und aus dem Bild, wie es ihm gerade beliebt. So verschwinden NPCs, Pokémon, Gebäude und Berge gerne einfach mal aus dem sichtbaren Spektrum des Lichts und tauchen hier und da plötzlich wieder auf.

Zum Gameplay

Wie gewohnt fangen, trainieren und entwickeln wir auch in Karmesin und Purpur unsere Pokémon. Hierbei muss man leider anmerken, dass ich in bisher keinem Pokémon-Teil, so schlecht ausgerüstete Pokémontrainer angetroffen habe, wie hier. Kaum einer, der sehr spärlich vorhandenen herausfordernden Pokémontrainer hat mehr als ein bis zwei Pokémon dabei, lasst mich nicht lügen, aber ich meine, wenn es hochkommt haben fünf Trainer mehr als zwei Pokémon im gesamten Game. Die vermeintliche Freiheit frei zu entscheiden, was man in diesem Spiel macht und was nicht, ist ein Witz, da man alle Aufgaben erledigen muss, um in der Story voranzukommen. So nehmen wir als einziges wirklich innovatives Element war, dass ein lineares Spielprinzip nun in ein freiheitlich lineares übersetzt wurde.

Wir müssen ähnlich wie bei Mega Man, wo es egal ist, ob man Quick-Man oder Heat-Man zuerst erledigt, denn um zu Doktor Wily zu gelangen, müssen sowieso beide erledigt werden. Jede einzelne der Aufgaben zwar in egal welcher Reihenfolge erledigen, aber dennoch erledigen. Also ist die große Neuerung, nichts weiter als Schall und Rauch. Dazu kommt, dass diese offene Welt nichts zu erkunden bietet, was auch nur halbwegs interessant zu entdecken wäre.

Alle entdeckten Orte sind entweder an die Hauptgeschichte gebunden und werden sowieso besucht oder ausgestorben, was die offene Welt vollkommen bedeutungslos macht. Ganz zu schweigen von den einfallslosen und uninteressanten Dialogen der NPCs in den leblosen Städten, oder Dörfern und dem Fakt, dass Nintendo uns im Jahr 2022 immer noch ohne Sprachausgaben abfrühstückt. Allerdings muss ich dazu sagen, gibt es auch eine Neuerung, die ich richtig gut finde. Erstmals müssen wir zum Heilen unseres Teams nicht extra in ein Pokémon-Center gehen, sondern können dies an einem Stand in der Nähe der Fangzonen erledigen.

Persönliches Fazit und Kritik

So kann ich zum Schluss nur noch sagen, Pokémon Karmesin und Purpur sind technisch schlecht designt, einfallslos geschrieben und haben ein todlangweiliges, ewig langes Tutorial, welches nicht übersprungen werden kann von circa 30 – 40 Minuten. Karmesin und Purpur hätte meines Erachtens niemand gebraucht und kann ruhigen Gewissens links liegen gelassen werden. Ich hätte nach dem Debakel der Neuauflage von Diamant und Perle, mehr erwartet und gehofft, dass Nintendo sein eigenes Seal of Quality nicht auf jeden Mist draufklatscht, den sie versilbern wollen.

Solltet ihr ein gutes Pokemon Spiel auf der Switch spielen wollen, holt euch lieber Schild / Schwert, Let’s Go Evoli / Pikatchu oder New Pokemon Snap. Wer allerdings die letzten zehn Jahre Pokémon-technisch unter einem Stein gelebt hat, kann hier dennoch beherzt zugreifen, da es dann durchaus als innovativ und gut, durchgehen könnte. In diesem Sinne bin ich froh, durch Pokémon Karmesin und Purpur, vom Game-Vorbestellen endgültig geheilt worden zu sein. Viel Spaß beim nicht Nachzocken.

Chrono Trigger – Lohnt sich der JRPG Klassiker?

Was brachte mich dazu, Chrono Trigger in 2022 zu spielen?

Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich in Phasen ein bestimmtes Genre bevorzuge. So kommt es durchaus vor, dass ich mal ganz viele Adventures oder Action-Games hintereinander wegspiele und dann wiederum Ewigkeiten das Genre nicht mit dem leisesten Hauch von Interesse betrachte. In einer dieser Phasen war also mal wieder das klassische japanische Rollenspiel Genre an der Reihe. Nachdem ich Dragon Quest 11 gespielt hatte, hatte ich Blut geleckt und wollte mich weiter in rundenbasierte Kämpfe mit einer Gruppe von lustigen und zugleich liebenswerten Charakteren stürzen.

Also machte ich mich auf die Suche nach dem nächsten japanischen Highlight, welches ich mir vorknöpfen konnte. Bei meiner Suche vielen mir die All-Time Community Lieblinge Final Fantasy 6 und Chrono Trigger ins Auge. Da ich jedoch bereits einige Final Fantasy Teile abgebrochen hatte, entschied ich mich dieses Mal eben für Chrono Trigger.

Welche Version soll ich spielen?

Im Hintergrund solltet Ihr wissen, dass Chrono Trigger auf dem Sammlermarkt sehr beliebt ist und auch bereits für verschiedenste Systeme erschienen ist. So gibt es das Spiel international für Super Nintendo, Playstation, IOS, Android, Steam oder Nintendo DS. Preislich liegt das Spiel „physisch“ aktuell bei 90 Euro bis 900 Euro je nach gewünschter Version.

Da ich gerade mein Steam Deck frisch ausgepackt hatte und meine beiden Nieren gern noch etwas länger behalten wollte, beschloss ich mir die PC-Version des Klassikers herunterzuladen. Dies war zudem für mich die beste Gelegenheit, mein Steamdeck einzuweihen. Außerdem kommt diese Version mit deutschen Bildschirmtexten, im Stil von Akira Toriyama, animierten Videosequenzen und einer tollen Soundausgabe daher, was ich für die gelungene Immersion sehr begrüße.

Zum Spiel

In Chrono Trigger übernehmen wir die Kontrolle über Chrono einen jungen Katana schwingenden Helden aus dem Jahre 1000 nach Christus. Aufgrund eines Zwischenfalls, mit einer Erfindung seiner Freundin Lucca, auf einem Fest in seinem Heimatkönigreich wird jedoch ein Mädchen namens Marle ins Mittelalter teleportiert. Chrono beschließt Marle zu retten und stürzt sich ebenfalls 400 Jahre in die Vergangenheit. Als er nach kurzer Suche, Marle endlich gefunden hat, geraten sie auf dem Weg zurück in Ihre eigentliche Zeit, zufällig in eine vollkommen zerstörte Zukunft. Im Jahre 2300 nach Christus, erfahren sie, dass die Welt in einigen Jahren nicht mehr so existieren wird, wie sie sie kennen.

Ein riesiges Ungeheuer aus den Tiefen des Weltalls, hat sich bereits in grauer Vorzeit im Erdkern eingenistet und wartet nur darauf, die Hölle auf Erden losbrechen zu lassen und alles zu verwüsten. Um dies zu verhindern, beschließen Chrono, Lucca und Marle das Monster aufzuhalten. Es beginnt eine wundervolle Reise durch verschiedene Zeitalter voller futuristischer Technik, mittelalterlicher Magie und urzeitlicher Kreaturen. Chrono findet auf seiner Reise in jeder Epoche neue Verbündete und kommt so seinem Ziel, Lavos, wie das Ungeheuer genannt wird, aufzuhalten, immer ein Stückchen näher und wir tauchen immer mehr in die Hintergrundgeschichten dieses wunderbaren Spiels ein.

Gameplay

Ganz klassisch wie es sich für ein richtiges japanisches Rollenspiel gehört, treffen wir in Chrono Trigger auf ein Gruppensystem, bei dem wir immer mit drei Mitgliedern der Gruppe im Team agieren. Jedes Teammitglied hat seine eigenen Kernkompetenzen wie Heilung, Zauber, Gewalt und Co, was jede Menge taktische Möglichkeiten im Spiel einräumt. Die Kämpfe laufen rundenbasiert mit einem Attack-Timer ab und setzen wenig bis kein Grinding voraus.

Hervorzuheben sind hier die Kombo-Attacken, je nachdem wen wir mit in unserer Gruppe dabei haben. So, schalten wir abhängig davon, andere Angriffe und Zaubermöglichkeiten frei. Es ergibt also durchaus Sinn, sich hin und wieder zu überlegen, ob der ein oder andere Bosskampf nicht besser mit Gruppenmitglied A, statt B, angegangen werden sollte.

Zudem gibt es in diesem bereits 1995 auf den Markt gekommenen Spiel Entscheidungen, die den Spielverlauf beeinflussen und die Möglichkeit eures Gruppenaufbaus verändern können.

Das Spiel lässt uns gekonnt Rätsel über die Zeitalter hinweg lösen und baut eine einzigartige Atmosphäre um diese wunderbare Story auf, die ihresgleichen sucht.

Fazit

Ich habe dieses Spiel in meine Steambibliothek geladen, weil ich immer wieder gehört habe, wie gut es sein soll. Viele Stimmen heben es auch heute, knapp 28 Jahre nach Release in den Himmel und behaupten, es sei das beste jemals kreierte, japanische Rollenspiel aller Zeiten. Ich ging sehr skeptisch an die Sache heran, hatte ich doch schon unzählige Pokémon, Dragon Quest und viele Andere gespielt. Darum, konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass diese olle Kamelle so gut sein sollte, heutige Games immer noch in den Schatten zu stellen.

Ich wurde eines Besseren belehrt, Chrono Trigger hat einfach alles, knackiges Gameplay, tolle Geschichten, sympathische Charaktere, abwechslungsreiche Bosse und vieles mehr. Ich kann mit Fug und Recht sagen, Chrono Trigger ist das beste japanische Rollenspiel, das ich jemals gespielt habe und ist auf meiner allgemeinen Liste von Lieblingsspielen, auch ganz weit oben mit dabei.

Aber eines merkt man deutlich, Dragon Quest, das war Enix, Final Fantasy, das war Square und das erste Baby dieser fusionierten Rollenspiel-Meisterschmieden, das war Chrono Trigger von Square Enix. So bleibt mir nichts anderes übrig, als meine eindeutige Empfehlung für dieses Meisterwerk auszusprechen. In diesem Sinne, viel Spaß beim Nachzocken.

Escape Academy – Die Schulbank für professionelle Eskapist*innen

Trailer (https://www.youtube.com/@xbox)

Es schlich sich einfach in den Game Pass

Meine Frau und ich haben uns sehr gefreut, als wir dieses bunte und sehr liebevoll gestaltete Escape-Room Spiel in der Xbox Game Pass Bibliothek entdeckt haben. Natürlich haben wir direkt den Download-Button angeklickt und uns gleich ins Geschehen gestürzt. Escape Academy ist das dritte Spiel vom Entwickler „Coin Crew Games“ aus Los Angeles und zeitgleich deren erstes Spiel, welches nicht für eine Arcademaschine entwickelt wurde.

Zum Spiel

Der nächste Absatz enthält minimale Spoiler in Bezug auf das Tutorial-Level.

Nichtsahnend betreten wir ein Ladengeschäft und werden von einer genervten Angestellten in einen sehr lustlos gestalteten Escape-Room geleitet. Die Wände sind wenig einfallsreich, mit billigen Vorhängen abgehangen, Schatztruhen sind einfache Kartons und der Müll vom Vorgänger befindet sich auch noch im Raum. Ein wenig belustigt von dem ranzigen Look knobeln wir uns so durch und entdecken schnell alle Hinweise, die uns aus dem ersten Raum befreien, doch was ist das? Der Vorraum, in dem wir vorhin noch von der wohl meist gelangweilten Mitarbeiterin der Erde in Empfang genommen wurden, ist plötzlich menschenleer und verlassen.

Der Eingang ist fest verschlossen und das Foyer ähnelt schon ziemlich einem weiteren Escape-Room. Hier noch einen offensichtlichen Hinweis eingegeben und dort noch einen Schlüssel besorgt, versuchen wir nun das Geschäft zu verlassen. Doch leider können wir mit dem gefundenen Schlüssel nicht die Eingangstür aufsperren, sondern lediglich das Mitarbeiterklo.

Wir öffnen also die Pforte zum stillen Örtchen und schauen uns um, hier scheint jedoch nichts zu sein, vielleicht in den Kabinen selbst, neugierig öffnen wir die erste Kabine, nichts! Die zweite Kabine bringt uns auch nicht weiter, außer einem mehr oder weniger praktischen Live-Hack zum Einsparen eines Eimers beim Wischen, gibt es hier nichts weiter zu sehen. Also öffnen wir schlussendlich die dritte Kabine und was ist das? Eine lange Kellertreppe führt uns in eine unterirdische Bahnstation. Unten angekommen, nimmt uns, die eben noch genervte Mitarbeitern voller Euphorie in Empfang und lädt uns in die Escape Academy ein, da wir uns anscheinend gerade für die Aufnahmeprüfung selbiger qualifiziert haben.

Angekommen in der Akademie geht es auch gleich so richtig rund, wir werden sogleich zur Aufnahmeprüfung gebeten und lösen unseren ersten Raum. Im weiteren Spielverlauf sammeln wir Abzeichen für jeden gelösten Akademiebereich und haben so einen guten Überblick über unseren Spielfortschritt. Die Bereiche in diesem Spiel sind abwechslungsreich und nicht repetitiv, sodass ihr nicht Gefahr lauft gelangweilt und durch eintönig gestaltete Puzzles gefoltert zu werden. Zudem zieht sich durch das Spiel eine kleine Rahmenhandlung, was das Ganze durchaus nett abrundet.

Gameplay

In klassischem Escape-Room Stil, bekommen wir es mit Schalter-, Wortsuchen-, Mathematik-, Farbcode-Rätseln und einigen anderen Puzzeln zu tun. Dabei sind stets Hinweise in der Umgebung gesät, welche dem Spieler in der Regel weiterhelfen und in die richtige Richtung schubsen.

Während der Knobelei läuft stets ein Timer, der deutlich sichtbar am oberen Bildschirmrand versucht euch unter Druck zu setzen. Auch die Szenarien der unterschiedlichen Umgebungen, wie zum Beispiel ein brennendes Haus, sorgen für deutliche Anspannung. Jedoch geht es hierbei, nur um ein reines Stilmittel, welches einzig und allein dazu dient eure Bewertung in From von Schulnoten festzulegen. So könnt ihr immer noch einige Minuten dazu erhalten, auch wenn eure Hütte vermeintlich abfackelt, der Timer heruntergelaufen ist oder Ihr droht zu ertrinken.

Escape Academy setzt bei einigen Rätseln auf ein Inventarsystem, so müsst ihr Gegenstände, wie zum Beispiel Schlüssel finden, mit deren Hilfe ihr euch dann durch die Räume arbeitet. Das Spiel bietet übrigens für die gesamte Story einen lokalen und online Kooperations-Modus, für den gemeinsamen Rätselspaß an.

Fazit und Kritik

Auch wenn der Timer, mit seinem zwar unbedeutenden und künstlich erzeugtem Druck, mich das Spiel erst hat abbrechen und zur Seite legen lassen, haben wir es sehr genossen. Dazu sei gesagt, dass Zeitdruck eines meiner meistgehassten Stilmittel in Videogames ist und ich es so gar nicht mag, wenn ein Spiel mir permanent, mit einer Uhr, Schweißperlen auf die Stirn treibt.

Doch gerade, weil die Rätsel-Räume so gut gestaltet waren, und eine echte Abwechslung in so gut wie allen Rätseln boten, haben wir dem ganzen, dann doch noch eine zweite Chance gegeben. Wobei hier noch zu erwähnen ist, dass der Komplexitätsgrad der Rätsel im letzten Level deutlich anzieht.

Meine Frau und ich sind schlussendlich geschlossen der Meinung, dass wir bisher noch kein so gutes, durchdachtes und vielseitiges Escape Spiel gezockt haben. Daher gibt es an dieser Stelle von uns auf jeden Fall eine klare Empfehlung, wir wünschen euch viel Spaß beim Nachzocken.


Biomutant – klein, pelzig und kampfbereit!

Von der Kritik zu Unrecht zerrissenes Meisterwerk?

Biomutant ist eines dieser Spiele, das während der Entwicklungsphase von Kritikern in den Himmel gehoben wurde. Es tummelten sich auf allen gängigen Kanälen so viele Vorschuss-Lorbeeren, dass die Erwartungshaltung einfach unerreichbar war. Die Entwickler „Experiment 101“ versuchten den, vielleicht auch etwas durch die eigene Marketingabteilung ihres Verlags angefeuerten Hype etwas einzudämmen. So machten sie, in diversen Interviews bereits sehr früh, immer wieder darauf aufmerksam, dass sie mit Biomutant nicht das Rad neu erfinden werden.

Doch wie das nun mal so ist, kaum ist das Spiel auf dem Markt und die Promotion-Deals erloschen, wendeten sich die öffentlichen Meinungen um 180°. Viele Dinge, wie das Klassensystem, der Sprecher und das Quest-Design wurden so von ‚brillant, außergewöhnlich und Genre-definierend‘ zu ‚altbacken, wirkungslos und langweilig‘. Natürlich war das für Experiment 101 ein Tiefschlag, von dem sich ihr erstes Spiel nicht über eine durchschnittliche Wertung im mittleren sechziger Bereich hinweg erholen konnte. Selbst mich, der ich normalerweise kein Fan von blindem Kritikvertrauen bin, hat diese Negativität beeinflusst. Dabei hatte ich anfangs echt große Lust auf dieses Abenteuer und das Spiel sogar vorbestellt. So kam es, dass Biomutant lange ungeöffnet in meinem Regal stand.

Warum ich Biomutant dann doch noch eine Chance gab.

Wieder wurde ich beeinflusst, und zwar dieses Mal durch einen Freund. Der Gute fing bei einem Treffen an, von seinem Lieblingsspiel und dessen wunderbarer Welt zu schwärmen, er berichtete von unzähligen Entdeckungen und wundervollen Orten, wundersamen Wesen und witzigen Charakteren. Ja, er sprach von Biomutant! Dies war die erste wirklich positive Äußerung zu diesem Spiel, die ich vernommen hatte, beflügelt von seinen Worten, setzte ich mich zu Hause direkt an meine PlayStation, zog mir das gratis Next-Gen Update und begann meine Reise.

Zum Spiel

Biomutant ist ein Action-Rollenspiel in einer postapokalyptischen Open World. Das Einzige, was noch an die Menschheit erinnert sind, verlassene Bauwerke und Infrastrukturen, die teilweise sehr heruntergekommen sind. So treffen wir in unserem Abenteuer immer mal wieder auf, Autobahnbrücken, Tankstellen, Farmen oder unterirdische Bunkeranlagen auf der ansonsten sehr durch die Natur geprägten Welt. Die Menschheit ist allem Anschein nach durch eine Bio-Nukleare Katastrophe vollkommen ausgelöscht worden und wurde als dominante Spezies von pelzigen Kreaturen ersetzt, die sich in sechs verschiedenen Stämmen mit unterschiedlichen Weltanschauungen zusammen getan haben.

Im Zentrum dieser Welt steht der Weltenbaum, sozusagen das Herz der Natur, welcher mit seinen riesigen Wurzeln über die gesamte Weltkarte reicht und zentraler Bestandteil der Geschichte ist. Dieser Weltenbaum wird in seiner Existenz bedroht, denn vier riesige Monster sind aufgetaucht und setzen den Wurzeln des Weltenbaums zu, um ihn zu zerstören und somit die Welt wie wir sie kennen ebenfalls. Nun liegt es an uns den Weltenfressern, wie diese Monster genannt werden, entweder Einhalt zu gebieten, um die Welt zu retten oder ihnen eine Hilfe zu sein, um die Welt zu zerstören.

Gameplay

Wir erstellen uns einen kleinen pelzigen Kumpel, dem wir eine Spezies und verschiedene Startattribute bescheren können. Hierbei ist zu sagen, dass ähnlich wie bei Dark Souls nur für den Beginn des Spiels wirkliche Unterschiede durch diese Werte entstehen. Die Klassen sind wie gewohnt in Nahkampf, Fernkampf, Magie und Mischformen aufgeteilt, die Statuswerte können wir hier noch etwas beeinflussen durch Attributs punkte auf die Kategorien: Vitalität, Stärke, Intellekt, Agilität, Charisma und Glück. Ich will hier auch nicht zu tief ins Detail gehen, nur darauf hinweisen, dass wir uns einen Startcharakter nach den eigenen Bedürfnissen erstellen können.

Wie die Klassen schon erahnen lassen haben wir unterschiedliche Bewaffnungsmöglichkeiten in Biomutant, so können wir vom Kampfhandschuh über das Maschinengewähr bis hin zum bloßen Anwenden von einem Kung-Fu artigem Kampfstil unser Vorgehen weitestgehend selbst bestimmen.

Wie in jedem klassischen Rollenspiel treffen wir Fraktionen, denen wir uns freundlich oder feindselig gegenüberstellen und können uns sogar einer von ihnen anschließen, um die Hauptgeschichte voranzutreiben. Erfahrungspunkte lassen unseren Charakter im Level aufsteigen und uns so neue Attributs punkte verteilen, Erfahrungspunkte erhalten wir durch Erfüllen von Haupt- und Nebenmissionen sowie Kämpfe mit Gegnern.

Einzigartig an Biomutant ist der Erzähler, die Wesen auf dieser Welt sprechen eine eigene Sprache und werden durch einen Erzähler quasi übersetzt. Dieses Element steht auch außerhalb von Dialogen zur Verfügung und kommentiert das allgemeine Geschehen im gesamten Spielverlauf. So kann es sein, dass der Erzähler euch mal hier und da einen Tipp zu einem Rätsel gibt, wenn ihr lange umherstreift auf der Suche nach einer Lösung. Ebenso macht er euch gelegentlich darauf aufmerksam, wenn ihr euch besser heilen solltet während eines Kampfes oder ihr euch in Feindgebiet befindet. Diese Kommentare des Erzählers erinnern an einen alten Krimi, in dem wir die Gedankengänge des Detektivs zu hören bekommen, für mich macht dieses Element einen ganz besonderen Charme aus und hat wundervoll in die Welt gepasst.

Im Verlauf des Spiels öffnen sich immer mal neue Areale, die wir betreten und erkunden können. SPOILER-AN so können wir einige Bereiche erst mit einem Fluggerät oder einem Motorboot erreichen, für die wir erst einmal längere Quests erfüllen müssen SPOILER-AUS

Das Kampfsystem ist nicht zu fordernd oder wuselig und macht, vor allem wenn man seine Waffen immer wieder aufwertet und mit all den Upgrades, welche in der Welt überall herumliegt, ausbaut, durchaus großen Spaß.

Spoiler

In diesem Absatz gehe ich auf 2–3 Punkte des Spiels ein, die euch einen AHA-Effekt kaputtmachen könnten.

Richtig liebenswert fand ich an Biomutant die tierischen Bezeichnungen für die Gerätschaften, die die Menschen zurückgelassen haben wie z.b. Spülhocker, Guckkasten, Schnatterzellen oder Muckimacher. Auch die Nebenquests, welche euch mit anderen Charakteren befreundet und sie so auf euer Schiff einladen lassen, waren durchaus abwechslungsreich und interessant. Ich habe mich schon immer wie ein Honigkuchenpferd gefreut, wenn ich eine neue lustige Bezeichnung für etwas gefunden hatte.

Der Metroidvania-Aspekt kommt auch zu tragen, wenn wir in vereiste oder vergiftet Bereiche eindringen wollen, ohne die passende Schutzausrüstung. Wir kommen zwar auch mit verstärkter normaler Kleidung weiter ohne zu sterben, aber die kleinen Nebenquests, in denen wir uns die Schutzanzüge besorgen müssen, sind herrlich erfrischend und toll gestaltet. Wer würde nicht gerne eine Satellitenstation von Ungeziefer befreien, um dann mit der Satellitenschüssel nach einem Bunker zu suchen, in dem sich ein Schutzanzug befindet und diesen dann einmal komplett umzukrempeln, nur damit wir in das verseuchte Gebiet vordringen können?

Ich fand es auch wundervoll, beim Erkunden mancher Stellen plötzlich von Flauschkolossen, den riesige Monstern, überrascht zu werden und mich plötzlich in einer Art Bosskampf zu befinden, obwohl ich nur eben schauen wollte, was in diesem Truckerdepot so herumliegt.

Fazit und berechtigte Kritik

War Biomutant also der Genre-Neudefinierer, der alle dagewesenen Open World Games in den Schatten stellt und ein niemals dagewesenes Charaktersystem auf den Tisch legt, das sich gewaschen hat?

Nein, aber es war auch nicht solch ein Haufen Müll, wie die meisten Stimmen im Internet es dargestellt haben, von Startproblemen zur Veröffentlichung mal abgesehen, die ja inzwischen ohnehin zum Standard zu gehören scheinen.

Biomutant ist einfach ein gutes Spiel mit einer ganz eigenen Atmosphäre, einem ganz eigenem Charme und einer atemberaubend schön gestalteten Welt. Ich bereue nicht eine Sekunde der rund 30 Stunden, die ich in dieses wundervolle Universum eingetaucht bin. Auch wenn sich einige Missionen vom Ablauf her deutlich wiederholen, Kämpfe oft etwas seltsam ablaufen und nicht wirklich mehr Taktik als ausweichen benötigt haben oder der Erzähler einen gewissen Spruch nun schon zum vierten Mal gebracht hat.

Ich finde, wenn Biomutant uns eins lehren sollte, dann ist es, dass wir die Spiele beurteilen sollten, die wir vor uns haben und nicht, was wir in unserem Wunschdenken aus ihnen gemacht haben.

Immerhin hat dieses wunderschöne und riesige Game ein Team von gerade einmal 20 Leuten entwickelt. Ich kenne Leute, die mit 20 Mann starken Truppen nicht mal den eigenen Umzug organisiert bekommen würden, von daher Hut ab!

Kleiner Hinweis zum Schluss

Stand heute, 26.12.2022, befindet sich das Spiel gratis im PS-Plus-Abo zum Herunterladen. In diesem Sinne, viel Spaß beim Nachzocken.


Exit – Das Spiel – Der Fluch von Ophir, jetzt wird auf dem PC gerätselt!

Ein Wort vorweg

Meine Frau und ich sind sehr große Fans der Exit Gesellschaftsspiele und gut darin, regelmäßig die kleinen Schächtelchen auseinanderzunehmen, was das Zeug hält. Wir sind also bestens damit vertraut, mal hier und dort etwas abwegige und merkwürdig anmutende Rätsel zu lösen und denken dabei auch gerne mal um fünf Ecken, wenn es nötig ist. Nun sollte klargestellt sein, dass wir bestens bewandert sind, was Escape-Rooms und die verwendeten Mechaniken angeht.

Ein Gesellschaftsspiel geht neue Wege

Gespannt darauf, wie die Videospieladaption all das Gefalte, Geschnippel, Gegen-Das-Licht-Gehalte, Gewende und Auseinandergenehme umsetzt, das wir von den Originalspielen gewohnt sind, starten wir das Spiel. Die Hintergründe kommen im alt bekannten Kunststil der Brettspiele daher und sorgen gleich für Vertrautheit. Es öffnet sich ein Text, der wie eine typische Spieleinleitung gehalten ist und hier von einem Sprecher mit einer beruhigenden Stimme vorgelesen wird.

Zum Spiel

Aufgebaut wie ein klassisches Escape-Room Spiel, wartet auch dieses Exit-Game mit verschiedenen Schauplätzen und kniffligen Rätseln auf. Der Schriftsteller Tory Harlane wird vermisst und wir sind auf seiner Fährte. Das letzte Lebenszeichen von ihm führt uns in das Hotel „Ophir“ welches in den Wichita Mountains, Oklahoma, gelegen ist. Zuletzt war Tory auf der Spur einer spektakulären Story über dieses Hotel, welches er allen Anschein nach für ein Spukhaus gehalten hat. Als wir eintreffen, fällt uns ein riesiger Komet am Himmel über den Bergen auf, ob dieser wohl etwas mit Torys verschwinden zu tun hat?

Kaum betreten wir diesen mystisch anmutenden Ort, welcher malerisch von Felswänden umgeben ist, sind wir auch schon gefangen und das Spiel beginnt. Es dauert nicht lange und wir werden den Verdacht nicht mehr los, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Wir erleben im Folgenden, wie aus den Bestseller-Games bekannte, Buchstaben-, Verbinde- und Perspektiven-Rätsel gekonnt ins Digitale übersetzt wurden. Nach einem anfänglichem Tutorial, welches uns die Spielmechaniken und Menüführung näherbringt, sind wir auch schon auf uns allein gestellt. Die Rätsel sind immer mit ausreichend Hinweisen erklärt und machen sich wie immer alles zunutze, was in das Spiel involviert ist. Hierbei durchbricht das Spiel immer mal wieder die vierte Wand und schafft es das Level von einem Exit-Spiel für fortgeschrittene SpielerInnen zu erreichen.

Spoiler

Dieser Abschnitt enthält Spoiler, um einen besseren Einblick in die Struktur des Spiels und seine Rätsel zu geben. Dieser Spoiler enthält Lösungswege und Informationen, die das Spielerlebnis um einen AHA-Effekt bringen können, aber keine spezifischen Rätsel.

Die Rätsel sind so gestaltet, dass zum Beispiel der gesamte Computer oder das verwendete Tablet mit einbezogen werden muss. So müssen wir hier und da mal etwas googeln, suchen einen Schatz über Google Maps oder müssen, um einen Code überhaupt erst eingeben zu können, eine geheime Botschaft auf der Tastatur eintippen. Insgesamt waren wir sehr positiv überrascht von der Rätsel-Gestaltung und fühlten uns an andere hervorragende online Escape-Rooms erinnert, welche wir ebenfalls als sehr innovativ und beeindruckend empfanden. Durch diese einfallsreichen und vielseitigen Lösungswege wird das Spiel nicht langweilig und fühlt sich kein bisschen repetitiv an.

Fazit

Uns als eingefleischte Exit Fans, hat es sehr große Freude bereitet das Spiel gemeinsam auf dem Sofa durchzuspielen. Die PC Fassung von „Exit – Der Fluch von Ophir“ ist somit sehr empfehlenswert, für alle Knobeljunkies, ob nun allein oder zu zweit, macht es auf jeden Fall echt Spaß und Lust auf mehr, in diesem Sinne viel Spaß beim Nachzocken.


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