Es schlich sich einfach in den Game Pass
Meine Frau und ich haben uns sehr gefreut, als wir dieses bunte und sehr liebevoll gestaltete Escape-Room Spiel in der Xbox Game Pass Bibliothek entdeckt haben. Natürlich haben wir direkt den Download-Button angeklickt und uns gleich ins Geschehen gestürzt. Escape Academy ist das dritte Spiel vom Entwickler „Coin Crew Games“ aus Los Angeles und zeitgleich deren erstes Spiel, welches nicht für eine Arcademaschine entwickelt wurde.
Zum Spiel
Der nächste Absatz enthält minimale Spoiler in Bezug auf das Tutorial-Level.
Nichtsahnend betreten wir ein Ladengeschäft und werden von einer genervten Angestellten in einen sehr lustlos gestalteten Escape-Room geleitet. Die Wände sind wenig einfallsreich, mit billigen Vorhängen abgehangen, Schatztruhen sind einfache Kartons und der Müll vom Vorgänger befindet sich auch noch im Raum. Ein wenig belustigt von dem ranzigen Look knobeln wir uns so durch und entdecken schnell alle Hinweise, die uns aus dem ersten Raum befreien, doch was ist das? Der Vorraum, in dem wir vorhin noch von der wohl meist gelangweilten Mitarbeiterin der Erde in Empfang genommen wurden, ist plötzlich menschenleer und verlassen.
Der Eingang ist fest verschlossen und das Foyer ähnelt schon ziemlich einem weiteren Escape-Room. Hier noch einen offensichtlichen Hinweis eingegeben und dort noch einen Schlüssel besorgt, versuchen wir nun das Geschäft zu verlassen. Doch leider können wir mit dem gefundenen Schlüssel nicht die Eingangstür aufsperren, sondern lediglich das Mitarbeiterklo.
Wir öffnen also die Pforte zum stillen Örtchen und schauen uns um, hier scheint jedoch nichts zu sein, vielleicht in den Kabinen selbst, neugierig öffnen wir die erste Kabine, nichts! Die zweite Kabine bringt uns auch nicht weiter, außer einem mehr oder weniger praktischen Live-Hack zum Einsparen eines Eimers beim Wischen, gibt es hier nichts weiter zu sehen. Also öffnen wir schlussendlich die dritte Kabine und was ist das? Eine lange Kellertreppe führt uns in eine unterirdische Bahnstation. Unten angekommen, nimmt uns, die eben noch genervte Mitarbeitern voller Euphorie in Empfang und lädt uns in die Escape Academy ein, da wir uns anscheinend gerade für die Aufnahmeprüfung selbiger qualifiziert haben.







Angekommen in der Akademie geht es auch gleich so richtig rund, wir werden sogleich zur Aufnahmeprüfung gebeten und lösen unseren ersten Raum. Im weiteren Spielverlauf sammeln wir Abzeichen für jeden gelösten Akademiebereich und haben so einen guten Überblick über unseren Spielfortschritt. Die Bereiche in diesem Spiel sind abwechslungsreich und nicht repetitiv, sodass ihr nicht Gefahr lauft gelangweilt und durch eintönig gestaltete Puzzles gefoltert zu werden. Zudem zieht sich durch das Spiel eine kleine Rahmenhandlung, was das Ganze durchaus nett abrundet.
Gameplay
In klassischem Escape-Room Stil, bekommen wir es mit Schalter-, Wortsuchen-, Mathematik-, Farbcode-Rätseln und einigen anderen Puzzeln zu tun. Dabei sind stets Hinweise in der Umgebung gesät, welche dem Spieler in der Regel weiterhelfen und in die richtige Richtung schubsen.
Während der Knobelei läuft stets ein Timer, der deutlich sichtbar am oberen Bildschirmrand versucht euch unter Druck zu setzen. Auch die Szenarien der unterschiedlichen Umgebungen, wie zum Beispiel ein brennendes Haus, sorgen für deutliche Anspannung. Jedoch geht es hierbei, nur um ein reines Stilmittel, welches einzig und allein dazu dient eure Bewertung in From von Schulnoten festzulegen. So könnt ihr immer noch einige Minuten dazu erhalten, auch wenn eure Hütte vermeintlich abfackelt, der Timer heruntergelaufen ist oder Ihr droht zu ertrinken.
Escape Academy setzt bei einigen Rätseln auf ein Inventarsystem, so müsst ihr Gegenstände, wie zum Beispiel Schlüssel finden, mit deren Hilfe ihr euch dann durch die Räume arbeitet. Das Spiel bietet übrigens für die gesamte Story einen lokalen und online Kooperations-Modus, für den gemeinsamen Rätselspaß an.
Fazit und Kritik
Auch wenn der Timer, mit seinem zwar unbedeutenden und künstlich erzeugtem Druck, mich das Spiel erst hat abbrechen und zur Seite legen lassen, haben wir es sehr genossen. Dazu sei gesagt, dass Zeitdruck eines meiner meistgehassten Stilmittel in Videogames ist und ich es so gar nicht mag, wenn ein Spiel mir permanent, mit einer Uhr, Schweißperlen auf die Stirn treibt.
Doch gerade, weil die Rätsel-Räume so gut gestaltet waren, und eine echte Abwechslung in so gut wie allen Rätseln boten, haben wir dem ganzen, dann doch noch eine zweite Chance gegeben. Wobei hier noch zu erwähnen ist, dass der Komplexitätsgrad der Rätsel im letzten Level deutlich anzieht.
Meine Frau und ich sind schlussendlich geschlossen der Meinung, dass wir bisher noch kein so gutes, durchdachtes und vielseitiges Escape Spiel gezockt haben. Daher gibt es an dieser Stelle von uns auf jeden Fall eine klare Empfehlung, wir wünschen euch viel Spaß beim Nachzocken.